Die EZB werde im Rahmen ihres Mandats prüfen, ob angesichts des Übergangs zu einer grüneren Wirtschaft weitere Änderungen ihrer geldpolitischen Instrumente oder Portfolios erforderlich sind, kündigten die Währungshüter in Frankfurt an. Die EZB stellte zudem Eckpunkte zu ihren Arbeiten zum Klimawandel in den Jahren 2024 bis 2025 vor. Dazu gehören unter anderem mehr Analysen der Auswirkungen von Extremwetter-Ereignissen auf die Inflation und das Finanzsystem sowie eine Untersuchung der Folgen und Risiken des Übergangs hin zu einer grüneren Wirtschaft.

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Zur Anpassung gezwungen

«Das heissere Klima und die Zerstörung natürlicher Ressourcen zwingen unsere Wirtschaft und unser Finanzsystem zur Anpassung», erklärte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. «Wir müssen diese Anpassung verstehen und mit ihr Schritt halten, damit wir unser Mandat auch weiterhin erfüllen», merkte sie an.

Klimaaktivisten und Umweltschützer fordern schon seit vielen Jahren von der EZB einen stärkeren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels. Die Euro-Notenbank hatte zuletzt bei ihren Firmenanleihekäufen des älteren grossen Kaufprogramms APP auch Klimagesichtspunkte berücksichtigt. Allerdings hatte die EZB die Käufe 2023 im Zuge ihres Kampfes gegen die hohe Inflation gestoppt. EZB-Direktor Frank Elderson sagte bei Vorstellung der Klimastrategie, diese Berücksichtigung von Klimagesichtspunkten bei den Käufen - Tilting genannt - habe die Ziele erreicht und an dem Rahmenwerk werde festgehalten.

Greenpeace hatte unter anderem von der EZB gefordert, aktiv Anleihenbestände grosser Klimasünder wie TotalEnergies und Shell zu verkaufen. Der aktive Verkauf von Titeln oder eine aktive Umschichtung derselben hin zu einem grüneren Portfolio ist allerdings derzeit nicht geplant. Die EZB-Direktoren Elderson und Isabel Schnabel hatten wiederholt Vorschläge für eine grünere Ausrichtung der Geldpolitik gemacht. Doch diese lösten nicht immer bei allen Währungshütern Beifall aus. Belgiens Notenbankchef Pierre Wunsch etwa hatte darauf hingewiesen, dass es Aufgabe der Regierungen sei, den Klimawandel zu bekämpfen. Die EZB solle nicht die Fehler der anderen zu korrigieren versuchen. (Reuters/hzb/pg)