De Guindos Bemerkungen kommen zu einer Zeit, in der die italienische Grossbank UniCredit die Commerzbank übernehmen möchte. Investoren bewerteten US-Banken unterschiedlich im Vergleich zu europäischen Instituten und das verdeutliche die Probleme, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einem am Freitag veröffentlichten Interview der portugiesischen Zeitung «Expresso».
«In diesem Zusammenhang ist die grenzüberschreitende Konsolidierung wichtig, und wir hoffen, dass sie in nächster Zeit weiter voranschreitet», merkte er an. «Ich glaube, Konsolidierung ist ein wichtiges Element.»
Gemeinsame EU-Einlagensicherung als Zankapfel
Aus Sicht der Investoren seien US-Banken relativ wertvoller als europäische Geldhäuser, sagte de Guindos. Zu den Gründen zählte der EZB-Vize die nicht vollendete Bankenunion in Europa sowie nationale Herangehensweisen im Bankensektor. Zankapfel bei der EU-Bankenunion ist eine gemeinsame EU-Einlagensicherung (EDIS), über die schon seit Jahren gestritten wird. Sie ist neben der gemeinsamen Bankenaufsicht und der gemeinsamen Bankenabwicklungsbehörde der dritte, jedoch noch unvollendete Bestandteil der Bankenunion. Insbesondere in Deutschland wird das EDIS-Vorhaben sehr skeptisch gesehen. (Reuters/hzb/pg)