Der Rückgang der Teuerung werde sich fortsetzen, sagte der Stellvertreter von EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch im spanischen Fernsehen. «Wenn die Daten das bestätigen, was ich zuvor ausgeführt habe, dann wird der EZB-Rat das Niveau der Zinsen ändern», sagte de Guindos. Die EZB strebt eine Inflationsrate von 2,0 Prozent an. Im Januar lag sie bei 2,8 Prozent. Die Kernrate, in der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet sind, stand bei 3,3 Prozent.

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Nächste Sitzung am 7. März

Die nächste Zinssitzung der EZB findet am Donnerstag in einer Woche in Frankfurt statt. Zu dem Treffen werden den Währungshütern neue Prognosen der EZB-Volkswirte zur Entwicklung der Inflation in der 20-Länder-Gemeinschaft vorliegen. Diese vierteljährlich veröffentlichten Projektionen gelten als wichtiger Faktor für möglichen Zinssenkungen.

Warnung vor Inflationsdruck durch steigende Löhne

«Sobald unsere Projektionen darauf hinweisen, dass die Daten (...) zeigen, dass wir uns der Zwei-Prozent-Marke nähern, wird sich die Ausrichtung der Geldpolitik ändern,» sagte de Guindos. Er warnte, dass steigende Löhne Inflationsdruck auslösen könnten angesichts der eher schwachen Produktivitätsentwicklung in Europa. Für die Unternehmen würde das steigende Kosten bedeuten. De Guindos zufolge wird jedoch ein Teil dieser Kosten durch die Unternehmensgewinne absorbiert.

Viele EZB-Notenbanker hatten zuletzt argumentiert, dass entscheidende Zahlen aus den Euro-Ländern zu den Lohnabschlüssen für 2024 erst im Mai bekannt sein werden. Daher gilt die EZB-Zinssitzung im Juni als das Treffen, auf dem die Währungshüter erstmals genauer abschätzen können, wie das Lohnwachstum in diesem Jahr ausfallen wird. (Reuters/hzb/pg)