Die Inflation habe sich zwar dem von der Notenbank angestrebten Ziel von zwei Prozent angenähert, sagte der Präsident der regionalen Notenbank von Kansas City, Jeffrey Schmid, in der Nacht zum Freitag in einer Rede vor Vertretern von Geschäftsbanken. Allerdings sei das Ziel noch nicht erreicht. Der geldpolitische Pfad werde von der weiteren Entwicklung der Konjunkturdaten abhängig sein, bekräftigte er frühere Aussagen aus den Reihen der Fed.
Der Präsident der regionalen Notenbank von Chicago, Austan Goolsbee, bekräftigte ebenfalls frühere Aussagen, dass mehr Daten erforderlich seien, um zu wissen, ob der Arbeitsmarkt stabil bleibe oder sich verschlechtere. Im Interview mit dem Fernsehsender Fox News bezeichnete Goolsbee den Arbeitsmarktbericht für Juli als «enttäuschend».
Barkin: Fed hat noch etwas Zeit
Auch der Präsident der Notenbank von Richmond, Thomas Barkin, zeigte sich in einer Video-Konferenz optimistisch, dass die Inflationsdaten in den kommenden Monaten «gut» ausfallen dürften und dass sich die Abschwächung der Teuerung fortsetze. Allerdings geht Barkin ebenfalls davon aus, dass die Fed noch etwas Zeit habe, abzuwarten, ob sich diese Entwicklung bestätige.
Überraschend schwache Arbeitsmarktdaten
Zu Beginn der Woche war es an den Finanzmärkten zu heftigen Kursturbulenzen gekommen. Vor allem an den Aktienmärkten kam es zu Kurseinbrüchen, nachdem der US-Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juli überraschend schwach ausgefallen war und an den Märkten Rezessionssorgen geschürt hatte. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse wird an den Finanzmärkten fest mit einer Zinssenkung der Fed im September gerechnet.
Zuletzt hatte die Fed den Leitzins im Juli unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen und Signale für eine mögliche Zinssenkung im September geliefert. Notenbank-Präsident Jerome Powell hatte dabei deutlich gemacht, dass eine Zinssenkung im September wahrscheinlich, aber noch keine ausgemachte Sache sei. (awp/hzb/pg)