Die Asien-Börsen haben am Freitag nach Veröffentlichung des Protokolls der US-Notenbank Fed weitgehend zugelegt. «Die Spekulationen über einen unmittelbaren Zinsschritt waren ein Risiko, mit dem Investoren lange leben mussten. Solche Bedenken schwinden jetzt und Anleger sind deswegen wieder bereit, Risiken einzugehen», sagte der Chefstratege von Tokai Tokyo, Hiroyuki Nakai.
Die Fed sieht auf dem Weg zu der für dieses Jahr ins Auge gefassten Zinswende noch gewisse Hürden. Für Kauflaune in Fernost sorgte zudem die Erwartung, dass China bald weitere Massnahmen ankündigen könnte, um der Abkühlung der Wirtschaft entgegen zu wirken. Der MSCI-Index für die asiatischen Aktien ausserhalb Japans tendierte mit 1,7 Prozent im Plus.
Gewinne in Japan und China
In China legten die Märkte in Shanghai und Shenzen jeweils um ein Prozent zu. In Tokio ging der Nikkei der 225 führenden Werte mit einem Plus von 1,64 Prozent bei 18’438 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste Topix gewann 2,28 Prozent auf 1515 Zähler.
Bei den Einzelwerten stand der Einzelhändler Fast Retailing im Mittelpunkt. Die Aktie verlor mehr als neun Prozent. Das Unternehmen hatte angekündigt, in den USA weniger Filialen seiner Uniqlo-Marke als geplant zu eröffnen.
Schweizer Börse positiv erwartet
Die guten Vorzeichen aus Fernost geben auch den europäischen Börsen Rückenwind: Die Bank Julius Bär berechnete den SMI vorbörslich um 0,8 Prozent höher mit 8745 Punkten. Der SMI Future notierte mit 8744 Zählern um 1,1 Prozent fester. Am Donnerstag war der SMI um 0,4 Prozent gestiegen.
Im Mittelpunkt des Handels dürfte Givaudan stehen. Der Umsatz des Schweizer Aromen- und Duftstoffherstellers ist im dritten Quartal zwar leicht geschrumpft, übertraf damit aber die Analystenerwartungen. Die Aktie wurde vorbörslich um 2,7 Prozent hoher gehandelt.
(reuters/ise/ama)