Die Hauptrisiken, welche die Finma im ihrem neuesten jährlichen Risikomonitor identifiziert, sind zwar sowohl finanzieller als auch nicht-finanzieller Natur. Insbesondere aber bei nicht-finanziellen Risiken habe man in den vergangenen Jahren einen Anstieg beobachtet, teilte die Behörde am Montag mit. So waren etwa im vergangenen Jahr Outsourcing-Risiken neu aufgelistet worden, dieses Jahr kamen nun Sanktionsrisiken für Finanzinstitute neu als eigenständige Hauptkategorie hinzu.

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Die Situation für Banken im Zusammenhang mit Sanktionen auf bestimmten Finanzdienstleistungen oder bei der Gewährung von Finanzmitteln habe sich verschärft, schreibt die Finma. Die Rechts- und Reputationsrisiken für Finanzinstitute etwa seien erheblich gestiegen und sehr schwierig begrenzbar. Bei einer Verletzung von Sanktionen könnten die Konsequenzen gravierend sein.

Daher sei auch - vor allem im Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen - die Datenbasis weiter ausgebaut worden. Bei verschiedenen exponierten Beaufsichtigten führe die Finma auch Vor-Ort-Kontrollen und Abklärungen durch.

Kontrollen bei Dienstleistern

Daneben ortet die Behörde vor allem erhöhte Risiken durch die steigende Anzahl von Cyberangriffen. Über die Hälfte der gemeldeten Angriffe hätten sich dabei indirekt - über betroffene Drittparteien - auf die Finanzinstitute ausgewirkt, so die Finma.

Bei Bank-Dienstleistern sei der Umgang mit Cyber-Risiken aber teilweise nicht so ausgereift wie bei den Finanzinstituten. Daher fokussiere die Behörde darauf, dass Auslagerungen bei Banken erfolgreich abliefen. Ausserdem würden vermehrt Vor-Ort-Kontrollen bei wichtigen Dienstleistern zum Thema Cyber-Risiken durchgeführt.

Die weiteren aufgeführten Risiken blieben derweil unverändert hoch: Risiken im Zusammenhang mit Immobilien und Hypotheken, Kreditrisiko, Liquiditäts- und Refinanzierungsrisiko, Marktzugang sowie Geldwäscherei. Insgesamt gingen viele der erkannten Risiken vom makroökonomischen Umfeld aus, heisst es.

Zinsschocks weniger wahrscheinlich

Zinsänderungsrisiken werden indes nicht mehr als Hauptrisiko eingestuft: Die Wahrscheinlichkeit von Zinsschocks sei wegen des aktuellen Zinsniveaus und der abnehmenden Teuerung im Vergleich zum Vorjahr gesunken, so die Finma. Allerdings sei dies wegen der höheren geopolitischen Risiken und möglicher Auswirkungen auf Credit-Spreads (Bonitätsaufschlag) von Unternehmen und Staaten mit Vorsicht zu bewerten. «In der aktuellen Situation sollten wir einen möglichen erneuten Anstieg der Credit-Spreads nicht ausschliessen», sagt Finma-Direktor Stefan Walter laut Mitteilung.

Die Einschätzung der Risikolage ist für die Finma ein zentrales Element ihrer Aufsicht, wobei der Risikomonitor einen Überblick über die bedeutendsten Risiken mit einem Zeithorizont von bis zu drei Jahren geben soll. (awp/hzb/ps)
 

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