Mit 236 Milliarden Dollar Jahresgewinn ist der Menschenhandel einer der profitabelsten Zweige der organisierten Kriminalität. Um ihn zu bekämpfen, gibt das Fedpol Finanzintermediären einen Leitfaden zum Erkennen verdächtiger Transaktionen in die Hand. Herausgeber sind die Meldestelle für Geldwäscherei (MROS) beim Fedpol und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), wie das Bundesamt für Polizei mitteilte. Das Projekt lancierten die MROS und das Büro des Sonderbeauftragten und Koordinators für die Bekämpfung des Menschenhandels bei der OSZE.

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Seither trugen sie unter Beteiligung verschiedener Strafverfolgungs- und Bundesbehörden, des Finanzsektors und des Opferschutzes Daten zusammen. Der neue Leitfaden bietet den Finanzintermediären gemäss dem Fedpol klare Ansätze und Instrumente.

Wenige Verdachtsmeldungen

Dazu gehören Indikatoren, die auf Menschenhandel deuten, etwa hohe Bargeldsummen oder Mietzahlungen für mehrere Objekte. Ferner bietet das Werk praktische Beispiele und zeigt Wege zu effizienten Verdachtsmeldungen an die Behörden auf.

In der Schweiz gilt Menschenhandel als Vortat zur Geldwäscherei. Nach Angaben des Fedpol gibt es aber wenige Verdachtsmeldungen; 2023 machte ihr Anteil an allen Meldungen bei der MROS weniger als ein Prozent aus. Der Leitfaden soll helfen, die Diskrepanz zwischen dem Ausmass des Verbrechens und den erstatteten Meldungen zu verringern. (sda/hzb/pg)

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