«Am Ende des Jahres 2024 dürfte der Einlagesatz bei 3,25 Prozent liegen. Bis zum Sommer des Jahres 2025 wird er voraussichtlich auf 2,25 Prozent gesenkt», erklärten die Forscher in ihrem am Donnerstag vorgelegten Herbstgutachten für die Bundesregierung. Angesichts der abgeflauten Inflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) im Juni die Zinswende vollzogen und im laufenden Monat nachgelegt: Der für die Finanzmärkte massgebliche Einlagesatz liegt seither bei 3,50 Prozent.
Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Geschäftsbanken Geld für eine Woche von der EZB leihen können, wurde mit dem jüngsten Zinsbeschluss deutlich um 0,6 Punkte auf 3,65 Prozent verringert. Damit wirkt die Geldpolitik laut den Forschern aktuell weiterhin restriktiv, da sich die kurzfristigen Realzinsen, bei denen die Inflation berücksichtigt wird, noch deutlich über dem neutralen Niveau befinden dürften.
EZB-Chefin Christine Lagarde hat klargemacht, dass der Zinspfad nach unten führt. Entscheidungen sollen allerdings von Sitzung zu Sitzung getroffen und von der Datenlage abhängig gemacht werden. Die EZB wird die Zinsen nach Einschätzung des niederländischen EZB-Ratsmitglieds Klaas Knot wohl bis mindestens Mitte 2025 weiter senken. (reuters/hzb/ps)