Das krisengeplagte Schweizer Fondshauses GAM will die Verhandlungen über eine Übernahme durch den britischen Fondsmanager Liontrust Asset Management bis spätestens 4. Mai erfolgreich abschliessen. Vor wenigen Tagen erst hatte Liontrust erklärt, mit GAM über eine Übernahme zu verhandeln.
«Die Gespräche zielen darauf ab, das Unternehmen im besten Interesse aller Stakeholder strategisch zu positionieren», erklärte GAM am Montag. Seit sich die Übernahme durch Liontrust abzuzeichnen begann, haben sich die Aktien von GAM stabil entwickelt. Der Aktienkurs von Liontrust hat hingegen über 10 Prozent verloren.
Auch die ZKB war interessiert
Laut der «Financial Times» hatte GAM auch mit der Zürcher Kantonalbank (ZKB) Übernahmegespräche geführt. Zudem interessierte sich die New Yorker Investmentfirma Z Capital für GAM
Wegen der Verhandlungen mit Liontrust verschiebt GAM auch die Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2022 kurzfristig auf den 4. Mai. Das Unternehmen bekräftigte frühere Angaben, dass für das abgelaufene Jahr mit einem Nettoverlust von 309,9 Millionen Franken zu rechnen sei. Die verwalteten Vermögen waren 2022 wegen auch wegen der Verluste auf den Anlagen um 15,2 Milliarden Franken geschmolzen.
Mit der Adhoc-Mitteilung veröffentlichte GAM auch einen Zwischenbericht zum ersten Quartal 2023.
Nettoabfluss von Kundengeldern
Demnach sind die verwalteten Vermögen seit Ende 2022 von 75 auf 71,7 Milliarden Franken zurückgegangen.
Im Investment Management sind im ersten Quartal weitere 0,6 Milliarden Franken Kundengelder abgeflossen. Dank positiver Markt- und Wechselkursbewegungen stiegen die verwalteten Vermögen jedoch leicht von 23,2 auf 23,3 Milliarden Franken.
Im Bereich Fund Management Services konnte die Marktentwicklung den Nettoabfluss von Kundengeldern im Umfang 4,7 Milliarden nicht übertünchen. Die verwalteten Vermögen sind auf 48,4 Milliarden Franken gesunken.
(Mit Material von Agenturen)