Diese Einschätzung äusserte Tamara Weiss, die Risikochefin der Helaba, im Interview mit Bloomberg. Mehrere deutsche Kreditinstitute machen von dem Mechanismus bereits Gebrauch.

Derartige Transaktionen «werden für Banken immer mehr zu einem gängigen Instrument der aktiven Steuerung des Kreditportfolios, auch für deutsche Banken», sagte Weiss bei dem Gespräch in der Helaba-Zentrale. «Das wird sicher in den nächsten Jahren noch zunehmen.»

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Bei den meisten SRTs behalten Banken die Kredite zwar in den eigenen Büchern, lagern Ausfallrisiken allerdings aus, indem sie Investoren wie beispielsweise Pensionsfonds, Staatsfonds oder Hedgefonds dafür bezahlen, mögliche künftige Verluste mitzuschultern. Investoren können dabei hohe Renditen erzielen, die teils oberhalb von 10% liegen.

«Das Interesse von Investoren ist gross. Schliesslich ist Liquidität im Markt, die angelegt werden muss», sagte Weiss.

Bloomberg hatte berichtet, dass auch LBBW und Helaba an SRTs arbeiten. Bei der LBBW bezieht sich die Transaktion auf ein Portfolio von 2,8 Milliarden Euro und bei der Helaba auf ein 2-Milliarden-Euro-Portfolio. In beiden Fällen handelt es sich um Unternehmenskredite.

«Wir sind gerade in der Investorenansprache», erklärte Weiss.

Sie betonte, dass es bei den SRTs nicht darum gehe, Hochrisikokredite loszuwerden, sondern Kapital freizusetzen. “Also die Kapitalsituation von Banken zu verbessern, damit diese in anderen Bereichen wachsen können. Kapital ist nirgendwo unbegrenzt vorhanden”, sagte Weiss.

Die Helaba hatte im Jahr 2022 erstmals eine SRT-Transaktion durchgeführt. Bei einem Portfolio aus Unternehmenskrediten von rund 2,1 Milliarden Euro konnte die Bank damals risikogewichtete Aktiva von etwa 800 Millionen Euro freisetzen. Investoren waren der niederländische Dienstleister für Pensionsfonds PGGM und der schwedischen Pensionsfonds Alecta. (bloomberg/hzb/ps)

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