moneyland.ch hat die Zinsen auf Schweizer Sparkonten verglichen. Fazit: Die Sparzinsen sind in den letzten Monaten gesunken, nicht zuletzt aufgrund der Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank. Im ungewichteten Durchschnitt erhalten Erwachsene auf Sparkonten in Schweizer Franken nur noch 0.52 Prozent. Ende 2023 waren es im Durchschnitt noch 0.8 Prozent. Zwar ist die Inflation in der Schweiz derzeit auf einem tiefen Niveau, aber immer noch höher als der durchschnittliche Zinssatz auf Sparkonten. Die Inflation frisst also weiterhin die Sparzinsen auf.
Grosse Zinsunterschiede zwischen den Sparkonten
«Trotz tiefen Durchschnittszinsen gibt es immer grosse Zinsunterschiede zwischen den verschiedenen Sparkonten. Ein Vergleich lohnt sich also nach wie vor», sagt Benjamin Manz, Geschäftsführer von moneyland.ch. So gibt es auf dem Compte Epargne Plus der Caisse d’Epargne d’Aubonne und dem Steinbockkonto Plus der Bank EKI noch 1.5 Prozent pro Jahr, auf dem Sparkonto Boost der Crédit Agricole next Bank 1.4 Prozent und auf dem Beteiligungssparkonto der Bank WIR 1.3 Prozent.
Wieder sinkende Sparzinsen
Ein kurzer Rückblick hilft, den aktuellen Durchschnittszins von 0.52 Prozent auf Sparkonten für Erwachsene , bei einer Bandbreite zwischen 0 und 1.5 Prozent, einzuordnen. Ende 2023 erhielten Sparerinnen und Sparer auf Sparkonten für Erwachsene noch durchschnittlich 0.8 Prozent, bei einer Bandbreite von 0 Prozent bis maximal 2 Prozent. Seit April 2024 sind die Zinsen wieder rückläufig. Davor lagen sie bereits deutlich tiefer. Beispiel: Anfang 2023 (bereits nach der Zinswende) lagen die Zinssätze für Erwachsene auf Franken-Sparkonten im ungewichteten Durchschnitt bei 0.19 Prozent, bei einer Bandbreite von 0 Prozent bis maximal 0.8 Prozent, je nach Sparkonto.
Jugendsparkonten mit etwas mehr Zins
Auch die Zinssätze der Jugendsparkonten sind in den letzten Monaten gesunken. Derzeit gibt es noch durchschnittlich 0.88 Prozent auf Jugendsparkonten. Das sind mehr als 0.3 Prozentpunkte mehr als bei den Sparkonten für Erwachsene.
Privatkonten mit Nullverzinsung
Privatkonten dienen dem Zahlungsverkehr, nicht dem Sparen. Bei den Zinsen auf Privatkonten hat sich nicht viel geändert. Im Durchschnitt gibt es mit 0.04 Prozent fast keine Zinsen auf Privatkonten für Erwachsene. Das ist nicht neu: Seit vielen Jahren gibt es auf den meisten Privatkonten keine Zinsen mehr. Bei den Jugendprivatkonten sind die Zinssätze mit durchschnittlich 0.43 Prozent noch etwas höher.
Sparkonten in Euro- und US-Dollar
Etwas höher sind die Zinsen auf Schweizer Sparkonten in Euro und US-Dollar. Auf Euro-Sparkonten gibt es durchschnittlich 0.93 Prozent, maximal 3.5 Prozent mit dem Euro-Sparkonto Kontomat der Glarner Kantonalbank. Auf US-Dollar-Sparkonten gibt es durchschnittlich 1.25 Prozent, maximal 1.75 Prozent mit dem Sparkonto Save Easy von Swissquote. Bei Sparkonten in Fremdwährung besteht jedoch ein Wechselkursrisiko.
Wie geht es mit den Sparzinsen weiter?
Viele Ökonomen rechnen mit weiteren Leitzinssenkungen in diesem und im nächsten Jahr. Die Schweizer Sparzinsen dürften daher weiter sinken. Wie stark die Sparzinsen noch sinken werden, ist jedoch unklar und hängt von vielen Faktoren ab. Auch zwischen den einzelnen Banken wird es weiterhin grosse Unterschiede geben. Da Zinsen je nach Bank auch ein Marketinginstrument sind, um neue Kundinnen und Kunden zu überzeugen, wird es weiterhin Banken geben, die deutlich überdurchschnittliche Zinsen anbieten. Ein Vergleich der Sparzinsen lohnt sich also weiterhin. (pd/hzb/pg)