Dieser hat nach Schätzungen von Barclays das Potenzial, auf 800 Mrd. US-Dollar zu wachsen. Noch vor wenigen Jahren war die Credit Suisse die einzige Geschäftsbank, die Schuldtitel für Natur-Swaps arrangierte und private Investoren für die Refinanzierung von Staatsanleihen, die an Naturschutzverpflichtungen gebunden waren, einschaltete. 

Letztes Jahr stieg die Bank of America als zweiter globaler Kreditgeber in den Markt ein, als sie ein Geschäft für Gabun abschloss. Auch Goldman Sachs, HSBC, Citigroup, BNP Paribas, Standard Chartered und Barclays haben mittlerweile signalisiert, dass sie ähnliche Transaktionen in Erwägung ziehen.

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«Wir sehen, dass verschiedene Banken sehr gut darauf vorbereitet sind, diese Art von Transaktionen durchzuführen», sagte Joan Prats, leitender Finanzexperte bei der Interamerikanischen Entwicklungsbank IDB, in einem Interview. Ihm zufolge sind der IDB «acht oder neun» Banken bekannt, die derzeit allein in Lateinamerika und der Karibik den Tausch von Schulden gegen Naturkapital prüfen.

Garantien und andere Instrumente zur Risikominderung von der IDB

Solche Geschäfte sind eine Form der so genannten gemischten Finanzierung. Dabei werden private Investoren überzeugt, in riskante Märkte einzusteigen. Diese wieder werden durch Garantien und andere Instrumente zur Risikominderung, die von multilateralen Entwicklungsbanken wie der IDB bereitgestellt werden, attraktiver gemacht. 

Die in Washington ansässige Gruppe befindet sich derzeit in Gesprächen über mehrere Transaktionen, sagte Prats. «Wir führen sehr aktive Diskussionen zu verschiedenen Themen», sagte er. Dazu gehöre auch die Ausweitung des Schwerpunkts auf den Schutz der Meere, der für frühere Abkommen kennzeichnend war, auf die Forstwirtschaft, sagte er.

Die Interamerikanische Entwicklungsbank war einer der Hauptakteure bei der Vermittlung solcher Swaps, bei denen sie in der Regel die Rückzahlungsgarantien übernommen hat, während die US International Development Finance Corp. eine Versicherung gegen politische Risiken angeboten hat.

Bisher ökologische Wirkung im Fokus 

Bei den von der Bank of America und der Credit Suisse arrangierten Geschäften handelte es sich bisher um massgeschneiderte Lösungen, die auf die individuellen Umstände bestimmter Kreditnehmer abgestimmt waren. Das Ziel war eher, eine ökologische Wirkung zu erzielen, als privaten Anlegern den Einstieg zu erleichtern, so Banker, die mit diesen Transaktionen vertraut sind und aus Gründen der Vertraulichkeit nicht namentlich genannt werden wollten.

Wirksamkeit umstritten

Gleichzeitig haben die bisher durchgeführten Swaps die Frage aufgeworfen, wie wirksam sie bei der Förderung von Umweltprojekten waren. «Es ist eine Herausforderung, Schulden und Umweltziele miteinander in Einklang zu bringen», so Maggie O'Neal und ein Team von Analysten bei Barclays. «Deals sind nicht immer eine Win-Win-Situation und die Zuweisungen für Umweltprojekte können weit hinter den durch die Rückzahlung der Schulden eingesparten Beträgen zurückbleiben», so die Analysten.

Prats von der IDB sagt, dass die Methodik für den Tausch von Schulden gegen Natur jetzt «standardisiert» wird. Während die Banker der Credit Suisse «Pioniere» waren, ist es jetzt «ein offenerer Markt, und das ist gut», sagte er. (Bloomberg/hzb/pg)