Die UBS setzt sich ambitionierte Wachstumsziele. Iqbal Khan, der Leiter der globalen Vermögensverwaltung, sagte gegenüber der «NZZ am Sonntag»: «In den nächsten drei Jahren wollen wir in den USA stark investieren und zu den führenden Anbietern aufschliessen.»
Von Kundenseite bestehe die Erwartung, dass die UBS ein Gegenstück zum Oligopol der US-Banken bilde: «Wir haben die einmalige Chance, eine komplett globale Bank, beheimatet in der Schweiz, zu sein», sagte Khan. Die Bank habe sich zum Ziel gesetzt, pro Jahr 150 Milliarden Dollar an neuen Kundenvermögen zu akquirieren.
Zu den Bedenken, wonach die Grösse der UBS zu einem Risiko werden könnte, erklärt Khan: «Die globale Präsenz sei im Gegenteil ein Vorteil, denn sie sorge für mehr Stabilität und mache das Geschäft berechenbarer.»
Vertrauen der CS-Leute herstellen
Das Vertrauen der ehemaligen CS-Banker, die nun zur UBS gestossen sind, will Khan mit «Transparenz und Präsenz» herstellen. «Die Mitarbeitenden wollen Klarheit, dann können sie auch mit Schwierigkeiten umgehen. Das gilt für alle Mitarbeitenden. Die Unterscheidung zwischen CS und UBS ist für mich nicht von Bedeutung», betonte er.
Entscheidend sei, dass man bei der Integration fair, transparent und nach meritokratischen Kriterien vorgehe. «Alle müssen klar nachvollziehen können, dass wir für jede Position die fähigste und am besten geeignete Person ausgewählt haben.»
Khan weist Greensill-Kritik zurück
Ausserdem wies Khan Anschuldigungen zurück, wonach er eine Mitschuld an der Pleite der Greensill-Fonds trage, weil er bis 2019 der Geschäftsleitung der Credit Suisse angehörte. «Ich habe Herrn Greensill nie getroffen, und ich hatte auch nie ein Gespräch mit ihm.» Zudem hätten weder interne noch externe Untersuchungen durch die Finma eine Verfehlung von ihm festgestellt.
Zu Archegos wollte er hingegen gar nichts sagen. «Es ist nicht meine Aufgabe, Archegos zu kommentieren. Das ist nicht mein Geschäft», sagte er lapidar.
Der 47-Jährige Khan zählt zu den Anwärtern, um dereinst die Nachfolge von CEO Sergio Ermotti anzutreten. Diese Diskussion komme allerdings zu früh, erklärte Khan, zumal die Fussstapfen Ermottis riesig seien. Zu Ermotti selbst sagte er: «Die Zusammenarbeit ist super. Er ist ein tougher, aber fairer Chef. Sergio ist für unsere Bank ein Glücksfall.»
(sda/rul)