Rund 11 Prozent der Bevölkerung in der Schweiz halten Kryptoanlagen, wie eine in der laufenden Woche publizierte Studie von Postfinance und der Hochschule Luzern zeigt. Weitere 6 Prozent haben in der Vergangenheit in Kryptowerte investiert und halten derzeit keine solchen Anlagen mehr. Die Studie beruht auf einer Umfrage vom Sommer 2024 bei etwas mehr als 3000 Personen.
Deutliche Unterschiede zeigen sich beim Interesse für Kryptoanlagen zwischen den Geschlechtern: 26 Prozent der Männer gaben in der Umfrage 26 Prozent an, Kryptoanlagen entweder aktuell zu halten oder in der Vergangenheit gehalten zu haben. Bei den Frauen waren es lediglich 9 Prozent. Am häufigsten gehalten werden Kryptwerte zudem von Vertretern der «Generation Y», also den 28- bis 43-jährigen Personen.
24 Prozent im Minus
Das wichtigste Motiv für den Kauf von Kryptowährungen sind Neugierde und Interesse an dieser neuen Anlageform - zumindest gaben das 71 Prozent der Befragten an. Allerdings erhoffte sich fast die Hälfte der Kryptoinvestoren auch eine gute Rendite. 20 Prozent war der Zugang zur Technologie und die Idee der Dezentralisierung wichtig. Nur wenige Befragte (4%) nutzten allerdings Kryptowährungen als Zahlungsmittel.
Trotz des starken Wertzuwachses des Bitcoin und weiterer Kryptowährungen über einen mehrjährigen Zeitraum haben nicht alle Investoren profitiert. Immerhin 24 Prozent der aktuellen und ehemaligen Investorinnen und Investoren gaben an, dass sie mit ihren Kryptoanlagen Verluste erlitten oder aktuell im Minus liegen.
Gewinne erzielt haben derweil 43 Prozent der Anlegerinnen und Anleger. Das verbleibende Drittel (32%) hat offenbar den Überblick über die teilweise hohen Kursschwankungen verloren und war sich in der Umfrage unsicher, ob sie mit ihren Kryptoanlagen in der Gewinn- oder der Verlustzone liegen.
Traditionelle Banken mit kleinem Marktanteil
Gekauft werden Bitcoin, Ethereum und die weiteren Kryptowährungen am häufigsten über Revolut (23 Prozent) und Swissquote (22 Prozent), wie es in der Studie weiter heisst. Aber auch die internationalen Kryptohändler Binance (19 Prozent) und Coinbase (15 Prozent) werden von Schweizerinnen und Schweizern für den Kryptohandel genutzt ebenso wie die Smartphone-Bank Yuh.
Noch eine eher geringere Bedeutung im Kryptohandel haben die traditionellen Finanzinstitute: So liegt der Marktanteil von Postfinance bei 9 Prozent und derjenige von «weiteren Banken» bei rund 10 Prozent. Die Post-Finanztochter und mehrere Kantonalbanken hatten 2023 und 2024 ihr Kundenangebot um den Handel mit Kryptowährungen erweitert. (awp/hzb/pg)