«Wir sind ambitioniert und wollen Marktanteile gewinnen», erklärte Lutz Karl, der das Geschäft mit grossen Firmenkunden in Deutschland, der Schweiz und Österreich leitet. Für den Ausbau der Position habe sich das Institut einen Zeitrahmen von drei bis fünf Jahren gegeben, sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Gegenwärtig sei JP Morgan in der Schweiz unter den fünf führenden Auslandsbanken. Ebenfalls dieser Gruppe zugerechnet werden etwa die Deutsche Bank, Citi, HSBC oder BNP Paribas.

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CS-Verschwinden kein «Big Bang»

Das Verschwinden der Credit Suisse habe punktuell Türen geöffnet, sagte Karl. «Von einem Big Bang würde ich aber nicht sprechen.» Mit gut zehn Personen vor Ort bediene JP Morgan in der Schweiz rund 60 Grossunternehmen, darunter sämtliche 20 im SMI enthaltenen Firmen. Viele Unternehmen hätten relativ frühzeitig reagiert. «Als die ersten Warnsignale zu vernehmen waren, haben sie angefangen, ihre Liquidität zu anderen Banken zu verlagern. Das haben wir damals schon gespürt.» JP Morgan bietet im Firmenkundengeschäft unter anderem Cash-Management, Risiko-Management und Anleihen-Finanzierungen an.

Grösser seien die Auswirkungen im Mittelstandsgeschäft. In dem Bereich unterhalte die Bank in Zürich seit gut drei Jahren zusätzlich ein kleines Team. «Wir haben inzwischen mehr als zwei Dutzend aktive Kundenbeziehungen in dem Segment und werden hier noch deutlich wachsen», sagte Karl.

Als weiteren Wachstumstreiber sieht er das Cash-Management. Ein Hebel sei dabei der Einsatz der Blockchain-Technologie für den Zahlungsverkehr. In Deutschland nutze bereits eine Reihe von Unternehmen, darunter Siemens, die JP-Morgan-Dienstleistung, um in Echtzeit Geld rund um den Globus zu bewegen. «Wir haben auch in der Schweiz viele Gespräche zu dem Thema und gehen davon aus, in den nächsten Monaten erste Kunden auf die Plattform zu bringen.» Auch im Handelsfinanzierungsgeschäft peilt Karl Marktanteilsgewinne an. (Reuters/hzb/pg)

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