Der Anfang Februar zurückgetretene Chef des Vermögensverwalters hat im Geschäftsjahr 2023 nur einen Bruchteil des früheren Salärs verdient. Insgesamt erhielt Philipp Rickenbacher für das Jahr 2023 eine Gesamtentschädigung von 1,72 Millionen Franken, wie dem Geschäftsbericht von Julius Bär zu entnehmen ist. 2022 hatte er mit 6,03 Millionen noch ein Mehrfaches davon verdient.
Keine Bonuszahlungen
Sein Basissalär blieb mit 1,50 Millionen Franken zwar unverändert, allerdings erhielt er keinerlei Bonuszahlungen - weder in Cash noch in Aktien. Ausserdem fielen die Pensionskassen- und Sozialversicherungsbeiträge mit 0,22 Millionen Franken nur etwa halb so hoch aus wie 2022.
Gesamtgeschäftsleitung mit weniger Salär
Julius Bär hatte bereits im Februar angekündigt, Rickenbacher und fünf direkt an Kreditentscheiden involvierten Mitgliedern der Geschäftsleitung keine variable Entschädigung zu bezahlen. Grund dafür ist, dass die Bank wegen schlecht gesicherten Krediten an den österreichischen Pleitier René Benko in der Jahresrechnung 2023 606 Millionen Franken abschreiben musste. Das war auch der Grund für Rickenbachers Rücktritt.
Die gesamte Geschäftsleitung, die aus zehn Personen besteht, erhielt eine Entschädigung von 13,02 Millionen Franken. Die Summe der Saläre aller Geschäftsleitungsmitglieder hatte im Jahr davor noch 35,48 Millionen Franken betragen.
VRP erhält ebenfalls tieferen Lohn
Auch der weiterhin amtierende Verwaltungsratspräsident Romeo Lacher, dem in der Öffentlichkeit eine Mitschuld am Signa-Debakel zugeschrieben wird, verdiente 2023 deutlich weniger. Insgesamt belief sich sein Salär noch auf 0,65 Millionen nach 1,09 Millionen Franken im Jahr davor. Die Bank hatte angekündigt, dass er und weitere Mitglieder des Gremiums auf ihre aktienbasierte Vergütung verzichten würden.
Insgesamt betrug die Vergütung für die Verwaltungsratsmitglieder im letzten Jahr 2,96 Millionen Franken nach 3,80 Millionen im Jahr davor. (awp/hzb/pg)