Die Währungshüter kündigten am Mittwoch weitere Schritte an, signalisierten aber, dass sie ihre Geldpolitik künftig etwas langsamer lockern wollten. Damit wich die Notenbank von ihrer bisherigen Botschaft ab, dass zur Unterstützung des Wachstums eine kontinuierliche Lockerung nötig sei. Der Chef der Bank of Canada, Tiff Macklem, betonte die möglichen Folgen von US-Zöllen der US-Regierung unter dem designierten US-Präsidenten Donald Trump. «Das ist eine grosse neue Unsicherheit», sagte Macklem.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Die Kürzung um 50 Basispunkte war zwar am Finanzmarkt allgemein so erwartet worden. Aber es war zugleich das erste Mal seit der Corona-Pandemie, dass die Zentralbank zwei Mal hintereinander die Zinsen so kräftig senkte. «Da der Leitzins jetzt deutlich niedriger ist, erwarten wir einen allmählicheren Ansatz der Geldpolitik, wenn sich die Wirtschaft im Grossen und Ganzen wie erwartet entwickelt», sagte Macklem auf einer Pressekonferenz. Die Bank werde die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen Schritt für Schritt prüfen. Die Geldpolitik müsse nicht mehr eindeutig restriktiv sein.

Zinsen in sechs Monaten um 175 Basispunkte gesenkt

Die Devisenmärkte taxieren die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Januar von 0,25 Prozentpunkten auf 70 Prozent. Die Inflation liegt derzeit bei dem Ziel der Notenbanker von zwei Prozent. Macklem bekräftigte, dass er ein Anziehen des Wirtschaftswachstums sehen wolle.

Die Bank of Canada hat nun fünfmal in Folge ihre Zinsen gestrafft - binnen sechs Monaten um insgesamt 175 Basispunkte. Damit ist sie die einzige grosse Zentralbank, die die Kreditkosten so schnell gesenkt hat. (Reuters/hzb/pg)
 

HZ Banking-Newsletter
Karin Bosshard, Chefredaktorin von HZ Banking, und ihr Bankenexpertenteam liefern Ihnen die Hintergründe zu Themen, welche die Schweizer Bankenszene bewegen. Jeden Tag (werktäglich) in Ihrem E-Mail-Postfach. Jetzt anmelden!
HZ Banking-Newsletter