Das HSG-Spin-off Kaspar& hat eine für Jungunternehmen übliche Seed-Finanzierungsrunde über 2,5 Millionen Franken abgeschlossen und geht eine strategische Partnerschaft mit Avaloq ein. Der Zürcher Anbieter von Bankensoftware Avaloq hat zudem eine Minderheitsbeteiligung an Kaspar& erworben.

Kaspar& bietet unter anderem eine App für einfaches Anlegen: Wer mit seiner Kreditkarte einkauft, kann die Zahlung von der App aufrunden lassen. Der Differenzbetrag wandert nicht wie früher im Sparschwein, sondern auf einem Anlagekonto. Das Gesparte kann so unmittelbar in Indexfonds und ETFs investiert werden. Kaspar& will damit das Anlegen demokratisieren, wie Jan-Philip Schade, Mitbegründer und CEO von Kaspar& im Interview mit HZ Banking betonte.

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Die Idee: Anlegen wird massentauglich und spricht neue Gruppierungen an, die bisher wenig bis gar nicht in Aktien oder ETFs anlegten. Dies wiederum erleichtert es Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten, Vorsorge zu treffen oder etwas Vermögen aufzubauen. Dieses Konzept hat auch die Avaloq-Manager überzeugt: «Mit unserer Beteiligung an Kaspar& würdigen wir das Potenzial des Unternehmens, das Anlageverhalten im Schweizer Retail-Markt zu revolutionieren», betont Martin Greweldinger, CEO von Avaloq.

Fintechs und Banken werden Partner

Durch die Integration ins Kernbankensystem von Avaloq können Finanzinstitute in der ganzen Schweiz die Investment-App von Kaspar& für ihre Retailkunden und Privatkundschaft unkompliziert verfügbar machen.

«Ich glaube, dass die Integration der Kaspar&-App ins führende Schweizer Kernbankensystem einen wesentlichen Schritt hin zur verstärkten Zusammenarbeit zwischen Banken und Fintechs darstellt», bilanziert Kaspar&-CEO Jan-Philip Schade.

Zusammenarbeit eröffnet grosse Chancen

Das hat grosse Folgen für die Chancen von Kaspar& als Unternehmen: Die Integration in die Avaloq-Plattform fördert den niederschwelligen Investmentansatz ohne grossen Aufwand für die Banken. Das Potenzial für die Asset-Spar-App steigt um ein Vielfaches. Die im Interview mit HZ Banking angestrebte Expansion ins Ausland ist nun mehr als Zukunftsmusik, wie Jan-Philip Schade auf Anfrage betont: «Die Kooperation mit Avaloq bildet für uns eine sehr spannende Grundlage, uns nun auch über solche Expansionsgedanken konkret Gedanken zu machen, weshalb es natürlich naheliegend ist, diese Optionen jetzt eingehend zu prüfen.»

2,5 Millionen in die Firma geholt

Kaspar& hat mit der Seed-Finanzierung über 2,5 Millionen Franken einen «wichtigen Pfeiler des künftigen Unternehmenswachstums» eingeschlagen, wie das Fintech mitteilt. Angeführt von Avaloq sind noch weitere Minderheitsinvestoren wie die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) sowie institutionelle Anleger und Business-Angels an der Finanzierungsrunde beteiligt.

Kaspar&

Kaspar& ist ein HSG-Spin-off. Das Schweizer Software- und Vermögensverwaltungsunternehmen bietet eine innovative Spar- und Anlagelösung sowie Anlagepläne auf Grundlage von ETFs und Indexfonds für Retailkunden und das Massensegment. Die Nutzung der Lösung erfolgt entweder direkt durch die Eröffnung eines Kontos bei Kaspar& oder durch die Verbindung eines bestehenden Bankkontos und einer Zahlkarte mit der App. Kaspar& wurde 2020 von Jan-Philip Schade, Lukas Plachel, Lauro Böni und Sebastian Büchler gegründet und verfügt derzeit über Niederlassungen in St. Gallen und Zürich.

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Avaloq

Das Zürcher Unternehmen Avaloq ist ein Anbieter von Front-to-back-Software und -Dienstleistungen für mehr als 160 Finanzinstitute auf der ganzen Welt. Zu unseren Kunden zählen Privatbanken, Vermögensverwalter und Investmentmanager sowie Retail- und Neobanken. Wir entwickeln Software, die flexibel als Cloud-basierte Software as a Service (SaaS) oder vor Ort eingesetzt werden kann, und wir bieten die Auslagerung von Bankgeschäften über unser Modell Business Process as a Service (BPaaS) an.