Bei der BZ Bank von Martin Ebner kam es zum Knall: Der neue CEO Adrian Schneider, der vom neuen BZ-Mehrheitsaktionär Graubündner Kantonalbank (GKB) kam, hat nach drei Monaten den Job hingeschmissen. Ein Sprecher der GKB bestätigte einen entsprechenden Bericht des Portals «Inside Paradeplatz». Zu den Gründen machte der Sprecher keine Angaben.
«Als Hauptaktionär sind wir informiert, dass Adrian Schneider als CEO der BZ Bank gekündigt hat. Wir bedauern dies. Mit der Geschäftsentwicklung der BZ Bank sind wir sehr zufrieden», teilte ein GKB-Sprecher mit. Es sei noch nicht bekannt, wer Nachfolger wird.
Für weitere Auskünfte verweis die GKB an die BZ Bank. Dort hiess es, Schneider gehe «aus persönlichen Gründen.» Der Job bei der BZ habe nicht dem entsprochen, was sich Schneider vorgestellt habe, erklärte Marc E. Raggenbass, Mitglied der Geschäftsleitung der BZ-Bank. Weitere Details wollte er nicht nennen. Mit der Suche eines Nachfolgers sei nun der Verwaltungsrat befasst.
Im Sommer hatte die GKB 70 Prozent der BZ Bank vom legendären Investor Martin Ebner übernommen. Im dreiköpfigen Verwaltungsrat der BZ Bank stellte die neue Eigentümerin dennoch nur einen Vertreter. GKB-Präsident Peter Fanconi hatte daher Anfang November gegenüber der «Handelszeitung» auch betont, dass die Wahl des GKB-Managers Schneider zum neuen CEO vom Verwaltungsrat der BZ Bank getroffen worden sei und eben keine versteckte Machtübernahme der Bündner darstelle.
BZ Bank hängt am Gründungsmythos
Der 37-jährige Schneider hatte Anfang November die Führung der BZ Bank übernommen. Zuvor hatte er das Investmentcenter der Kantonalbank geleitet.
Mit elf Vollzeitstellen und einem verwalteten Vermögen von knapp 14 Milliarden Franken ist die BZ Bank zwar ein Nischenplayer. Doch die Bank zehrt bis heute vom Mythos ihres Gründers.
Entsprechend gilt Ebner trotz Verkauf der Aktienmehrheit weiterhin als zentrale Figur in der BZ Bank, der zudem der zentrale Ansprechpartner der wichtigsten Kundinnen und Kunden sein dürfte. Als Manager von aussen dürfte es Schneider vermutlich schwergefallen sein, sich als Chef durchzusetzen. Dieser Schluss deckt sich mit der offiziellen Begründung, dass der CEO-Job bei der BZ Bank nicht dem entsprochen habe, was sich Schneider vorstellt hatte.
Für die Graubündner Kantonalbank ist der abrupte Abgang Schneiders ein Rückschlag. Die GKB wollte die BZ Bank zwar nie integrieren und auch kein Cross-Selling zwischen Mutter und Tochter forcieren. Die BZ Bank solle als eigenständige Bank prosperieren, die GKB habe die BZ Bank stattdessen aus einer Beteiligungslogik gekauft, hatte GKB-Präsident Fanconi erklärt. Mithilfe der BZ Bank wolle die GKB die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft verringern.
Doch mit dem abrupten Abgang Schneiders stellt sich die Frage, ob die BZ Bank nicht zu abhängig ist von ihrem Gründer Martin Ebner und wie damit es um ihre langfristige Zukunft bestellt ist.