Im Mai vergaben die Finanzinstitute lediglich 0,3 Prozent mehr Darlehen an Firmen als ein Jahr zuvor, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte. Im April hatte die Zunahme bei 0,2 Prozent gelegen. Auch bei den Krediten an Privathaushalte gab es wenig Bewegung. Die Banken reichten an sie im Mai ebenfalls lediglich 0,3 Prozent mehr Kredite aus als vor Jahresfrist. Im April lag das Plus bei 0,2 Prozent.
Inzwischen hat die EZB im Juni die Zinszügel erstmals seit 2019 ein Stück weit gelockert. Zum weiteren Kurs hat sich die EZB-Führung aber bislang eher bedeckt gehalten. Laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde will sich die Euro-Notenbank nicht auf einen bestimmten Zinspfad festlegen. Sie werde stattdessen von Sitzung zu Sitzung entscheiden. Am Mittwoch hatten EZB-Chefvolkswirt Philip Lane und zwei weitere Währungshüter ihre Einschätzung zum Ausdruck gebracht, dass die Notenbank ihre Zinspolitik wohl weiter lockern könne.
Die Geldmenge M3 erhöhte sich im Mai binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent. Volkswirte hatten ein Plus von 1,5 Prozent erwartet. Im April lag der Zuwachs bei 1,3 Prozent. Zur Messgröße M3 zählen Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Die monatlichen Zahlen zum Geldmengenwachstum lassen Volkswirten zufolge Rückschlüsse auf die Inflationsentwicklung im Euroraum zu. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation wird aber als komplex eingestuft. (Reuters/hzb/pg)