Die Geldhäuser vergaben im Oktober 1,2 Prozent mehr Darlehen an Firmen als vor Jahresfrist, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Im September hatte der Zuwachs noch bei 1,1 Prozent gelegen. Bei den Krediten an Privathaushalte gab es einen Anstieg von 0,8 Prozent nach einem Plus von 0,7 Prozent im September.
Die EZB hatte im Juni die Zinswende eingeleitet und dann im September und im Oktober die Sätze erneut nach unten gesetzt. Dabei senkte sie den Einlagensatz, der als Leitzins in der Euro-Zone gilt, jeweils um 0,25 Prozentpunkte. Derzeit liegt der Satz bei 3,25 Prozent. Aktuell wird unter den Währungshütern angesichts der anhaltenden Konjunkturschwäche im Euroraum diskutiert, wie weit die Zinsen noch sinken sollen. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am 12. Dezember an.
Die Geldmenge M3 nahm im Oktober binnen Jahresfrist um 3,4 Prozent zu. Volkswirte hatten dies erwartet. Im September lag der Zuwachs bei 3,2 Prozent. Zur Messgrösse M3 zählen Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Die monatlichen Zahlen zum Geldmengenwachstum lassen Volkswirten zufolge Rückschlüsse auf die Inflationsentwicklung zu. Der Zusammenhang zwischen Geldmenge und Inflation wird aber inzwischen als komplex angesehen. (reuters/hzb/ps)