Eine Gruppe von kritischen GAM-Investoren will ihre Beteiligung am angeschlagenen Schweizer Fondshaus weiter aufstocken. Die Gruppe bestehend aus NewGAMe des französischen Milliardärs Xavier Niel und des Vermögensverwalters Bruellan habe die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) Angaben vom Dienstag zufolge informiert, dass sie den Schwellenwert von zehn Prozent der Stimmrechte überschreiten wolle. Gegenwärtig hielten sie insgesamt 8,4 Prozent.
Nach Schweizer Recht müssten Anleger, die zehn Prozent oder mehr an einer Fondsverwaltungsgesellschaft halten, dies der Finma melden. GAM beabsichtigt, sich von der britischen Liontrust übernehmen zu lassen. Die Aktionäre rund um Niel halten die Kaufofferte über 107 Millionen Franken in eigenen Aktien für ungenügend.
Durch den Deal soll ein globaler Vermögensverwalter im Volumen von 66 Milliarden Dollar (59 Milliarden Franken) entstehen und für GAM ein Schlussstrich gezogen werden unter die Turbulenzen, die vor fünf Jahren begannen und mit der Schliessung von neun Fonds und der Entlassung des Star-Anleihehändlers Tim Haywood einhergingen.
Keine Boni für die GAM-Mitarbeitenden
Am Montag hatte GAM verkündet, dass sie Kosten sparen will, was zu Verärgerung bei den Mitarbeitenden führte. Der Vermögensverwalter reduzierte nähmlich den Bonuspool auf Null – mit Ausnahme der vertraglichen Boni für Portfoliomanager.
Die Streichung sei aufgrund der Finanzergebnisse der Firma notwendig gewesen, so GAM-Chef Peter Sanderson. «Es ist eine harte Entscheidung, aber sie spiegelt im Wesentlichen wider, wie schnell die Erträge im vergangenen Jahr gesunken sind.»
(reuters/bloomberg/mth)