Es nahm im ersten Quartal um insgesamt 216 Milliarden Euro auf 7,95 Billionen Euro zu, wie die Bundesbank am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. «Bewertungsgewinne treiben Vermögenszuwachs an», titelte die deutsche Notenbank weiter mit. Dazu hätten vor allem börsennotierte Aktien und Anteile an Investmentfonds beigetragen. Insgesamt seien im Auftaktquartal Kursgewinne im Umfang von 129 Milliarden Euro erzielt worden. Allein Aktien steuerten dabei 42 Milliarden Euro bei, der Marktwert von Investmentfonds-Anteilen nahm sogar um 61 Milliarden Euro zu.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte im Kampf gegen die Inflation die Zinsen seit Sommer 2022 zehn Mal in Serie angehoben. Das letzte Mal war dies im September 2023 geschehen, bevor die EZB die Sätze im Juni wieder leicht senkte. Im ersten Quartal lag daher der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, auf dem Rekordniveau von 4,00 Prozent. Der Leitzins lag bei 4,50 Prozent. An diesen Schlüsselzinsen orientieren sich insgesamt die Zinsen am Markt.
Termineinlagen sehr beliebt
Von dem Hochzinsumfeld wollten auch die Haushalte profitieren. So zogen die Deutschen den Daten zufolge im ersten Quartal 33 Milliarden Euro aus gering verzinsten Sichteinlagen ab. Die Gelder flossen insbesondere in höher verzinste Termineinlagen. «Letztere verzeichneten den grössten Zuwachs innerhalb eines Quartals seit Datenbeginn 1991», erklärte die Bundesbank. Bei anderen Finanzanlagen hätten die Deutschen eher zurückhaltend agiert. Die Haushalte erwarben Schuldverschreibungen im Wert von neun Milliarden Euro und Aktien sowie andere Anteilsrechte im Wert von zwei Milliarden Euro. Beliebt waren den Daten zufolge Investmentfonds-Anteile, die per saldo im Volumen von 14 Milliarden Euro erworben wurden.
Die Verbindlichkeiten der Haushalte blieben laut Bundesbank in etwa auf dem Niveau des Vorquartals und lagen Ende März bei rund 2,16 Billionen Euro. Wie in den Jahresvierteln zuvor sei der Grund das schwache Wachstum der Wohnungsbaukredite gewesen. Die Verschuldungsquote der Haushalte - die Verschuldung im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt - sank den Daten zufolge um 0,5 Prozentpunkte auf 51,8 Prozent. Die Bundesbank berücksichtigt bei ihren Berechnungen zum Geldvermögen neben Bargeld, Bankeinlagen und Wertpapieren auch Ansprüche gegenüber Versicherungen. Aus den Zahlen ist allerdings nicht abzulesen, wie das Geldvermögen in der Bevölkerung verteilt ist. (reuters/hzb/ps)