Das hat Thorsten Schönenberger, der das Geschäft im Vorstand der Landesbank verantwortet, im Interview mit Bloomberg erklärt. Damit fährt die LBBW offenbar eine andere Strategie als Wettbewerber Helaba.

«Unser Portfolio an Immobilienfinanzierungen ist in den vergangenen beiden Jahren konstant geblieben und wir planen auch nicht, unser Exposure zu reduzieren», so Schönenberger. «Wir haben Eigenkapital allokiert, um in der Immobilienfinanzierung wachsen zu können.»

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Die Helaba hingegen hatte bei der Vorstellung ihrer Halbjahreszahlen angedeutet, dass sich ihr rund 36 Milliarden Euro schweres Immobilienportfolio in Richtung 30 Milliarden Euro bewegen könnte. Seit Anfang 2023 ist das Portfolio bereits um rund ein Zehntel geschrumpft.

Die weltweiten Immobilienmärkte sind in den vergangenen zwei Jahren stark unter Druck geraten. Hauptursache war der rasche Anstieg der Zinsen. Insbesondere Büroimmobilien litten unter Abwertungen, da der Trend zum Home Office, vor allem in den USA, hinzukam. Dies hat die Risiken für die Banken erhöht.

An der Strategie der LBBW ändert das laut Schönenberger aber nichts. «Büros und Wohnen bleiben unsere beiden Kernmärkte in der Immobilienfinanzierung», sagte er. Auch die Finanzierung von Gewerbeimmobilien in den USA sei weiter ein strategischer und integraler Bestandteil des Geschäfts.

Vom Verkauf notleidender Immobilienkredite hat die LBBW, wie Schönenberger erklärte, in den vergangenen beiden Jahren abgesehen. 

Auch synthetische Risikotransfers bei Immobilienkrediten, mit denen Banken sich gegen Ausfälle absichern, habe es in dieser Zeit nicht gegeben. «Technisch sind wir ready für eine solche Transaktion», so Schönenberger. «Wir überprüfen solche Transaktionen im Rahmen unseres Bilanzmanagements regelmässig und behalten uns das vor. Dieses Jahr ist jedoch nichts geplant.» 

Die LBBW hatte die gewerbliche Immobilienfinanzierung vor rund zwei Jahren mit der Übernahme der Berlin Hyp stark ausgebaut. Jetzt sollen alle Aktivitäten in diesem Bereich in den Konzern integriert und unter der Marke Berlin Hyp weitergeführt werden.

«Es ist keine Vollintegration. Es wird sich um eine Bank in der Bank handeln. Unser Ziel ist es, das bis zum 1. August nächsten Jahres umzusetzen», sagte Schönenberger. Im Verkaufsprozess habe die LBBW zugesichert, dass die Berlin Hyp die ersten drei Jahre eigenständig bleibe.

Bei der Integration werden rund 300 Stellen wegfallen. Etwa 50% davon sollen über Ruhestandsregelungen und Wechsel in andere Konzernbereiche umgesetzt werden. «Betriebsbedingte Kündigungen planen wir nicht», so Schönenberger. 

Auch ohne die Zusammenführung wäre seinen Worten zufolge der Bedarf an Mitarbeitern in der Immobilienfinanzierung gesunken, etwa wegen der Digitalisierung. (bloomberg/hzb/ps)

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