Der Reingewinn lag allerdings knapp oberhalb der Spanne, welche der Derivate-Spezialist bei einer Gewinnwarnung vor zwei Monaten angekündigt hatte.

Der Reingewinn sank auf 20,6 Millionen Franken nach rekordhohen 156,4 Millionen im Jahr zuvor (-87%), wie Leonteq am Donnerstag mitteilte. Leonteq hatte Anfang Dezember ein Ergebnis zwischen 10 und 20 Millionen Franken in Aussicht gestellt. Der Gewinn vor Steuern brach gar um 90 Prozent auf 18,4 Millionen ein.

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Die Aktionäre sollen nun eine Dividende in der Höhe von 1,00 Franken erhalten nach 4,00 Franken im Vorjahr. Dies entspreche einer Ausschüttungsquote von 87 Prozent, hiess es. «Unsere Ergebnisse für 2023 sind enttäuschend und liegen deutlich unter unseren Erwartungen», liess sich CEO Lukas Ruflin in der Mitteilung zitieren.

Kaum Marktvolatilität

Die Gesellschaft spricht von einer deutlich geringeren Marktvolatilität im Vergleich zum Vorjahr. Das zog das Handelsergebnis massiv nach unten: Es fiel auf noch 36,6 Millionen nach 236,7 Millionen 2022 (-85%).

Das Jahr 2023 sei geprägt gewesen von Inflationsdruck, erhöhten geopolitischen Unsicherheiten und einem deutlichen Rückgang der Marktvolatilität, die im November 2023 einen Jahrestiefststand erreicht habe, so das Unternehmen. Zudem sei das Handelsergebnis im Vorjahr, das durch beispiellose Marktbedingungen geprägt war, aussergewöhnlich stark gewesen.

Dank eines «soliden» Kundengeschäfts habe Leonteq indes einen «relativ stabilen» Kommissions- und Dienstleistungsertrag von 231,2 Millionen erreicht (-4%). Die Anzahl Kundentransaktionen sei um 15 Prozent gestiegen, und die Zahl der neu emittierten Produkte habe sich um 32 Prozent erhöht. Es sei aber zu geringeren durchschnittlichen «Ticketgrössen» gekommen.

Massnahmen für Kosteneinsparungen

Insgesamt sank der Betriebsertrag um 43 Prozent auf 260,0 Millionen Franken. Auch die Kosten gingen etwas zurück, allerdings lediglich um 8 Prozent.

Leonteq prüfe jetzt eine Reihe von Massnahmen, um die Kostenstruktur zu verbessern. Im laufenden Gesamtjahr 2024 will die Gesellschaft ganz klar einen höheren Gewinn als 2023 erzielen. Sie strebt zudem weiterhin eine Ausschüttungsquote von mehr als 50 Prozent des Konzernergebnisses an. Die Absicht, jährlich Aktienrückkaufprogramme zu lancieren, wurde zwar bestätigt. Diese könnten allerdings nur erfolgen, sofern es die Finanzresultate erlaubten, hiess es.

Ende Dezember 2023 hatte Leonteq ein Aktienrückkaufprogramm abgeschlossen, bei dem insgesamt Aktien im Wert von 18,0 Millionen Franken erworben wurden (2,3% des Aktienkapitals). Ein neues Programm wurde nicht angekündigt. (awp/hzb/ps)

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