Martin Scholl ist wieder da: Der Ex-Chef der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zieht bei Belvédère Asset Management AG in den Verwaltungsrat ein, wie der Vermögensverwalter mitteilt. Dieser ist ein Tochterunternehmen der Vermögensverwaltungsgruppe Fundamenta Group.

Scholl war bis Ende August Chef der ZKB. Insgesamt hat er 15 Jahre lange die grösste Kantonalbank der Schweiz geführt, und das weitgehend geräuschlos. So konnte er den US-Steuerstreit mit einer vergleichsweise milden Busse von 100 Millionen Dollar im Jahr 2018 beilegen. Die Abhängigkeit vom Zinsgeschäft senkte Scholl dank der erfolgreichen Übernahme des Asset Managers Swisscanto.

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Kleiner Player im Markt

Die Bélvèdere Asset Management ist ein vergleichsweise kleiner Player; er verwaltet rund 3 Milliarden Franken und beschäftigt 35 Menschen. Im vergangenen November war das Unternehmen von der Fundamenta Group übernommen worden. Diese ist auf Immobilienanlagen spezialisiert und verwaltet Liegenschaften im Wert von 4 Milliarden Franken in Deutschland und in der Schweiz.

Die Gruppe verfügt insgesamt über hundert Mitarbeitende und ist an fünf Standorten in zwei Ländern aktiv. Sie betreut 350 institutionelle Kunden und 600 vermögende Privatkunden und Privatkundinnen.

Die ZKB dagegen ist ein Finanzriese mit fast 400 Milliarden Franken Kundenvermögen und 5140 Vollzeitstellen. Wie kommt der Ex-ZKB-Chef zu einem Mandat bei diesem Nischenplayer?

«Wir kennen Martin Scholl seit vielen Jahren und pflegten immer einen professionellen und kollegialen Umgang miteinander», erklärt David Garcia, Gründer und Inhaber der Fundamenta Group. «Martin gefällt unsere strategische Ausrichtung und unsere 17 jährige Marktentwicklung mit der Fundamenta Group», ergänzt er. Er erhofft sich neue «strategische Impulse» von Scholl.

Weitere neue Verwaltungsräte der Belvédère sind David Garcia selbst und Urs Gauch – Letzterer soll im Mai das Präsidium von Florian Marxer übernehmen. Dieser zieht in den Verwaltungsrat der Fundamenta ein.