Neben Bloomer werden auch seine Frau sowie der britische Tech-Unternehmer Mike Lynch vermisst. Die Luxusyacht, auf der sie sich befanden, war am frühen Montag vor der Küste Siziliens gesunken, nachdem ein Wassertornado das Schiff in der Nähe von Porticello getroffen hatte.

Der 70jährige Bloomer ist seit fünf Jahrzehnten in der Finanzbranche tätig. Er ist seit 2018 Vorsitzender des Europageschäfts von Morgan Stanley und wurde im vergangenen Jahr an die Spitze des Vorstands des britischen Versicherers Hiscox berufen. Von 1995 bis 2005 war Bloomer in leitender Funktion bei Prudential tätig - zunächst als Finanzchef und später als Chief Executive Officer des Unternehmens.

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Überraschender Freispruch - und eine verhängnisvolle Feier 

Bloomer ist ein Freund von Lynch und war Zeuge für die Verteidigung in dem langjährigen Rechtsstreit Lynchs mit Hewlett Packard, der mit einem Freispruch für Lynch geendet hatte. Mike Lynch ist Mitgründer der Softwarefirma Autonomy, die 2011 für elf Milliarden US-Dollar an den US-Konzern Hewlett Packard verkauft wurde. Um diesen Deal drehte sich der Prozess in San Francisco. Der Autonomy-Kauf gilt als eines der schlimmsten Übernahme-Debakel im Silicon Valley. Lynch und der frühere Finanz-Manager Steve Chamberlain - der ausgerechnet wenige Tage vor dem Schiffsunglück beim Joggen tödlich von einem Auto erfasst wurde - sollen Hewlett-Packard über den finanziellen Zustand des Unternehmens getäuscht haben. Doch die Geschworenen sahen es anders.

Lynch wollte offenbar seinen Prozesserfolg auf der Jacht feiern. Er lud Freunde und Unterstützer auf die «Bayesian», eine 56 Meter lange und 11 Meter breite Luxusjacht. Aber was als Party auf der Luxusjacht vor der malerischen Küste Siziliens begann, endete dramatisch. Das gewaltige Schiff lag in der Nacht zum Montag eine halbe Seemeile vor dem Hafen von Porticello vor Anker. Am frühen Morgen wurde die Nordküste Siziliens von einem schweren Unwetter mit starkem Wind heimgesucht. Ein sogenannter Wassertornado erfasste das Schiff. Bei diesem Wetterphänomen entstehen starke Bodenwirbel. Als die Wasserhose das Schiff erfasste, brach der 75 Meter hohe Mast. Ersten Erkenntnissen der Behörde zufolge kenterte das Schiff unmittelbar danach. Offenbar so schnell, dass sich nicht alle Passagiere aus ihren Kabinen im Unterdeck befreien konnte. (Bloomberg/sda/hzb/pg)