Die Spanierin Nadia Calvino wird nach monatelangem Feilschen zwischen den Nationen Präsidentin der Europäischen Investitionsbank. Die spanische Vizepremierministerin war eine von fünf Kandidaten der Europäischen Union für die Leitung des weltweit grössten multilateralen Kreditgebers.

Nachdem sie die Unterstützung Deutschlands gewonnen hatte, ging sie als klare Favoritin in das Rennen. Da jedoch 18 Länder einen Kandidaten unterstützen müssen, der mindestens 68% des Aktienkapitals der EIB repräsentiert, blieb Frankreich als Königsmacher übrig.

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Calvino folgt auf Werner Hoyer

Calvino, eine ehemalige hochrangige Beamtin der Europäischen Kommission, die seit 2018 als spanische Wirtschaftsministerin tätig ist, wird die erste weibliche Chefin Europäischen Investitionsbank. Sie folgt auf den deutschen Werner Hoyer, der nach einem Dutzend Jahren an der Spitze der in Luxemburg ansässigen Institution in den Ruhestand geht.

Trostpflaster nach zwei Niederlagen

Der Erfolg der 55-jährigen Spanierin ist ein Trostpflaster nach der Niederlage gegen Kristalina Georgieva als Europas Wahl für die Leitung des Internationalen Währungsfonds im Jahr 2019 und ein Jahr später gegen den Iren Paschal Donohoe, der von den Finanzministern der Eurozone für den Vorsitz der Eurogruppe ausgewählt wurde.

Die EIB wurde bei der Gründung der EU im Jahr 1958 gegründet und ist die Finanzierungsinstitution der 27 Länder umfassenden Union, die Hunderte von Milliarden Euro für Entwicklungsprojekte bereitstellt. Zu ihren Zielen gehören Klima und Umwelt, Kohäsion sowie kleine und mittlere Unternehmen. (Bloomberg/hzb/pg)