Noch ist es ein verschwindend kleiner Teil an Zahlungen, der via Instant Payment, also in Echtzeit, von A nach B überwiesen wird. Doch scheint die Einführung der innert zehn Sekunden abzuwickelnden Zahlungen schon erste Fans gefunden zu haben.
Die Schweizerische Nationalbank SNB gibt sich zugeknöpft, verweist auf ihre Medienmitteilung vom 21. August und will momentan zu den meisten aktuell gestellten Fragen im Zusammenhang mit Instant Payment keine Stellung nehmen. Immerhin teilt sie auf Anfrage mit: «Der Marktstart war erfolgreich.» Und: «Es braucht jedoch noch Zeit, bis mehr Banken Instant Zahlungen anbieten werden.»
Da jedoch auch der beteiligte Finanzdienstleister SIX involviert ist, konnte die Redaktion auf sieben Fragen sieben Antworten zum Thema erhalten:
1. Wie viele Echtzeitüberweisungen haben Schweizer Banken in den ersten Tagen getätigt?
In den ersten drei Tagen nach der Markteinführung wurden zwischen 3300 und 4200 Transaktionen im Wert von 4,2 bis 5,4 Millionen Franken (Durchschnitt pro Transaktion: zwischen 1260 und 1300 Franken) verarbeitet. Am Freitag waren es dann 11’000 Transaktionen und über das Wochenende knapp 5000 (am Samstag 2451, am Sonntag 2258).
2. In welchem Verhältnis stehen Echtzeitzahlungen zu anderen Überweisungen?
Im RTGS (Real-time Gross Settlement) verarbeitetet SIX in derselben Zeit zwischen drei und sechs Millionen Transaktionen pro Tag – es handelt sich momentan also noch um einen kleinen Bruchteil, der schon über Instant Payment geht. Das hat SIX nicht anders erwartet.
3. Wie schätzt SIX die Lage ein?
«Aus SIX-Sicht sind wir sehr zufrieden. Die Einführung der neuen Plattform – vor allem, wenn es sich um eine systemisch bedeutsame Finanzmarktinfrastruktur handelt, was bei SIC 5 der Fall ist – verlief im November des letzten Jahres einwandfrei. Die Banken konnten bereits seit November 2023 auf der neu entwickelten Zahlungsplattform (SIC 5) mit dem Live-System Erfahrungen zur Abwicklung von Instant Payments sammeln. Die Plattform ist stabil und läuft einwandfrei», teilt SIX-Sprecher Jürg Schneider auf Anfrage mit.
4. Läuft alles programmgemäss?
Ja. Seit dem 20. August können sechzig Banken, die zusammen über 95 Prozent der Kundenzahlungen in der Schweiz abwickeln, Instant Payments entgegennehmen und verarbeiten. Weitere Infos dazu finden Sie hier.
5. Wie sieht der weitere Fahrplan aus?
Alle anderen Banken haben nun bis Ende 2026 Zeit für ein Onboarding auf die Plattform, damit auch sie bis dahin den Empfang von Instant Payments garantieren können. Dieses Datum ist verpflichtend.
6. Wann müssen alle Banken in der Schweiz Echtzeitzahlungen anbieten?
Bis Ende 2026.
7. Können Kundinnen und Kunden auch Echtzeitzahlungen ins Ausland tätigen?
Nein, das ist bisher nicht möglich.