Das Vorsteuerergebnis sei 2023 auf 271 Millionen Euro gestiegen und habe sich damit zu den 104 Millionen Euro vom Jahr davor mehr als verdoppelt, teilte die NordLB am Freitag in Hannover mit. Das Ergebnis zeige, dass Strategie und Umbaumassnahmen griffen, sagte Konzernchef Jörg Frischholz. Zu den Aussichten 2024 äusserte er sich zunächst nicht konkret. Er bezeichnete das konjunkturelle Umfeld als angespannt. «Dennoch lassen sich vielversprechende Projekte realisieren und besonders im Bereich der Erneuerbaren Energien sehen wir eine hohe Nachfrage unserer Expertise.» Beim Ausbau des Kundengeschäfts wolle man an «der bewährten konservativen Risikopolitik» festhalten.
Die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben vielen Banken und Sparkassen 2023 zu deutlich mehr Gewinn verholfen. Die Landesbank Hessen-Thüringen und die BayernLB hatten im vorigen Jahr dank der Zinswende Rekordergebnisse erzielt. Bei der NordLB kletterte der Zinsüberschuss um 20 Prozent auf fast 1,1 Milliarden Euro und das Provisionsergebnis stieg um 26 Prozent auf 209 Millionen Euro. Das Institut musste aber für drohende Kreditausfälle - vor allem bei Firmenkunden und im Immobiliengeschäft - 99 Millionen Euro zurücklegen. 2022 hatte die Bank unterm Strich noch 142 Millionen Euro an Risikovorsorge auflösen können.
Im Geschäft mit Flugzeugfinanzierungen brach der Gewinn um 92 Prozent auf 15 Millionen Euro ein. Dieses zum Verkauf gestellte Aviation-Geschäft stösst Insidern zufolge auf Interesse bei Investoren. Eine zweistellige Zahl von Interessenten schaue sich das rund drei Milliarden Euro schwere Portfolio an, sagten mehrere mit der Sache vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters jüngst. Im Frühjahr dürfte es eine Entscheidung geben.
Die NordLB hatte sich mit faulen Schiffskrediten verhoben und 2016 und 2018 insgesamt rund vier Milliarden Euro Verlust vor Steuern gemacht. Ende 2019 musste sie von ihren Eignern mit einer Kapitalspritze von 3,6 Milliarden Euro gerettet werden. Seitdem soll die Bank kleiner werden, hat das Personal weitgehend halbiert und soll eher risikoarm wachsen. (reuters/hzb/ps)