In den ersten sechs Monaten hat die Norddeutsche Landesbank (NordLB) ihren Vorsteuergewinn gegenüber dem bereits starken Vorjahreszeitraum noch einmal um 50 Prozent auf 143 Millionen Euro erhöht, wie die Landesbank von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt in Hannover mitteilte. Unter dem Strich verdiente das lange schwächelnde Institut 195 Millionen Euro, 80 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Der Halbjahresgewinn lag damit erstmals sogar höher als vor der Krise 2019, als faule Schiffskredite die Bank in Schieflage gebracht hatten. Im ersten Halbjahr 2019 hatte die NordLB unter dem Strich noch 149 Millionen Euro verdient, 2020 waren es dann nur noch vier Millionen. «Unsere Geschäftsergebnisse unterstreichen, dass die Bank in den vergangenen Monaten ihre positive Entwicklung erneut bestätigt hat», sagte Vorstandschef Jörg Frischholz laut Mitteilung. «Auf dieser Basis wollen wir in unseren Kerngeschäftsfeldern auch zukünftig profitabel wachsen.» Für das Gesamtjahr bekräftige er das Ziel, das Ergebnis gegenüber 2023 weiter zu steigern.

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«Das Halbjahresergebnis ist Beleg für die erfolgreiche Transformation der NordLB», sagte Finanzchef Jasper Hanebuth, der seit dem 1. Juli im Amt ist. «Die NordLB ist damit zukunftssicher aufgestellt und verfügt zudem über substanzielle Risikopuffer.» Bei dem bis Ende 2024 angelegten Programm zum Umbau der Bank sieht sich das Institut auf der Zielgeraden. Statt auf Schiffs- und Flugzeugkredite setzt die Bank inzwischen vor allem auf die Finanzierung von Wind- und Solarparks. «Als Bank der Energiewende liegt der Fokus auf einer nachhaltigkeitsorientierten Transformation», unterstrich Vorstandschef Frischholz.

Rückzug aus Schiffs- und Flugzeugfinanzierung

Die NordLB hatte Ende 2019 von ihren Trägern gerettet werden müssen, weil sie unter anderem grosse Mengen maroder Schiffskredite in ihren Büchern hatte. Verschlankung, Modernisierung der IT und die Senkung einer aufgeblähten Bilanzsumme gehörten zu den Vorgaben der Eigner. Der Bestand an Schiffskrediten wurde inzwischen weitgehend abgebaut. Ende 2023 standen hier nur noch 130 Millionen Euro im Bestand. Inzwischen will sich die Bank auch aus der Flugzeugfinanzierung zurückziehen. Den Grossteil des 2,75 Milliarden Euro schweren Kreditportfolios wurde im Juni an die Deutsche Bank verkauft.

Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne) zeigte sich zufrieden. «Erneut bestätigen die Geschäftsergebnisse der NordLB im ersten Halbjahr den eingeschlagenen Kurs auf dem Weg zu einer profitablen und zugleich risikoarmen Bank», sagte er. «Besonders freut es mich, dass der NordLB eine nachhaltigkeitsorientierte Transformation ihrer Geschäftsmodelle gelungen ist. Das Land Niedersachsen und die niedersächsischen Unternehmen brauchen eine starke und erfahrene Bank wie die NordLB, um die Herausforderungen der Transformation erfolgreich zu meistern.» (awp/hzb/ps)

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