Das hat Frank Schrader, Chef der Sparte Deutsche Hypo, im Interview mit Bloomberg News erklärt. Zudem liess er durchblicken, dass die NordLB an die Finanzierung von Büros glaubt. Zuletzt hätten Büros am Immobilien-Neugeschäft sogar einen höheren Anteil als am Bestandsportfolio gehabt.

Die Co-Investments bei Immobilienkrediten laufen über eine neue Plattform, die die NordLB im April angekündigt hatte. «Nachdem wir bereits einen Anker-Investor gewinnen konnten, sprechen wir aktuell mit weiteren Investoren», sagte Schrader. Die Nachfrage sei gut. «Momentan besteht die Schwierigkeit eher darin, geeignete Finanzierungen zu finden, also die Assets zu produzieren, die wir bei Investoren platzieren können.»

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Dennoch befinde sich die NordLB auf einem guten Weg, das geplante Zielvolumen der Plattform von 250 Millionen Euro in den nächsten zwei bis drei Jahren zu erreichen.

Bei allen Krediten wird die NordLB weiter beteiligt bleiben. «Im Schnitt dürfte es darauf hinauslaufen, dass von einem Darlehen nur etwa 50% bei externen Investoren platziert werden», so Schrader.

Von der neuen Plattform könnte die Bank gleich an mehreren Stellen profitieren. Zum einen dürften bei den Co-Investments Provisionserlöse fliessen. Zum anderen helfen die Ausplatzierungen auch dabei, «Kapital für weiteres Wachstum in der Immobilienfinanzierung freizusetzen», so Schrader.

Er machte auch deutlich, dass die NordLB keinen Rückzug aus dem zuletzt arg gebeutelten Segment der Büroimmobilien-Finanzierungen plant. Höhere Zinsen in Kombination mit dem Trend zum Homeoffice hatten den Teilmarkt in den vergangenen beiden Jahren stark unter Druck gesetzt.

«Büro-Immobilien in Top-Lagen, die ESG-konform sind, werden weiter nachgefragt. Wir glauben an Büros. Homeoffice wurde in diesen Lagen überschätzt», sagte Schrader. Bei vielen mittelständischen Kunden sehe die Bank, dass die 100-prozentige Anwesenheit im Büro wieder zur Pflicht wird - und das Homeoffice eher eine Ausnahme.

Dass die Bank sich ausserordentlich stark bei Büros engagiert, zeigt ein Blick in die Zahlen. Von den 2 Milliarden Euro Neugeschäft in der Gewerbeimmobilien-Finanzierung im 1. Halbjahr 2024 entfielen laut Schrader etwa 50% auf Büros. Im Bestandsportfolio liege der Büro-Anteil nur bei etwa 40%.

«In jeder Asset-Klasse gibt es Licht und Schatten. Man muss genau hinschauen - auch bei Büros», sagte Schrader. Was die Bank beispielsweise nicht finanziere, seien Büros in Randlagen.

Auch insgesamt ist die NordLB bei Gewerbeimmobilien optimistisch eingestellt. «Es war in der Vergangenheit bei uns eher so, dass die Gewerbeimmobilien-Finanzierung in der Bank unterrepräsentiert war. Das wollen wir aufholen», sagte Schrader weiter. Eine Reduzierung des Bestandsportfolios von zuletzt rund 19 Milliarden Euro sei nicht geplant. (bloomberg/hzb/ps)

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