Am Donnerstag beliess die Zentralbank nach ihrer geldpolitischen Sitzung den Leitzins auf 4,5 Prozent, wie die Norges Bank in Oslo bekannt gab. Analysten hatten mit dieser Entscheidung weitgehend gerechnet. Auf diesem Niveau liegt der Zins seit Ende vergangenen Jahres, nachdem ihn die Währungshüter wegen der hohen Inflation schrittweise angehoben hatten.

An dem geldpolitischen Kurs wird sich vorerst wohl nichts ändern: «Der Leitzins dürfte bis Jahresende bei 4,5 Prozent bleiben», heisst es in einer Erklärung zum Zinsentscheid. Allerdings machten die Währungshüter auch deutlich, dass «der Zeitpunkt für eine Lockerung der Geldpolitik näher rückt».

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Es bestehe Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung der norwegischen Wirtschaft, heisst es weiter in der Stellungnahme. Wenn sich abzeichne, dass die Inflation schneller auf das angepeilte Zielniveau von zwei Prozent zurückkehre oder es zu einer «ausgeprägteren Verlangsamung der norwegischen Wirtschaft» komme, könnte der Leitzins auch schneller gesenkt werden als derzeit vorgesehen.

In Norwegen hat sich die Inflation zuletzt abgeschwächt. Die Jahresrate sank im August auf 2,6 Prozent, vor zuvor 2,8 Prozent. Nachdem sich die Teuerung zu Beginn des Jahres noch deutlich abgeschwächt hatte, verlief der Rückgang der Inflation zuletzt aber eher schleppend. Analystin Antje Praefcke von der Commerzbank verwies auf die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Nahrungsmittel herausgerechnet werden. Diese bleibt nach Einschätzung von Praefcke weiter «hartnäckig hoch».

Norwegen gehört damit zu den wenigen Ländern, die mit Zinssenkungen zögern. Am Vorabend hatte die US-Zentralbank Fed die Zinswende mit einer deutlichen Senkung um 0,50 Prozentpunkte eingeläutet. Zuvor hatten die Europäische Zentralbank (EZB), die britische Notenbank und die Schweizerische Nationalbank SNB ihre Leitzinsen bereits gesenkt. (reuters/hzb/ps)

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