Händler bemühen zunehmend die Charttechnik, um zu erahnen, wo in der Korrektur der Boden sein könnte. Nachdem der Grafikchip-Spezialist vergangene Woche kurzzeitig Microsoft den Rang als wertvollstes Unternehmen der Welt abjagte, ist der Aktienkurs 13% gefallen. Verluste von 10% oder mehr seit einem Hoch definieren eine technische Korrektur. Bei Nvidia ist es die erste seit April.
Die abrupte Kehrtwende schmecke nach Kapitulation, sagt Buff Dormeier, leitender technischer Analyst bei Kingsview Partners.
«Bedenklich ist, dass dies auf all die guten Nachrichten folgt - den Split, den Aufstieg zum grössten Unternehmen», führte er aus mit Blick auf den im Mai angekündigten Aktiensplit im Verhältnis 1:10. Dormeier sieht eine kurzfristige Unterstützung bei etwa 115 Dollar und die nächste wichtige Marke bei 100 Dollar.
Der Bereich von 115 Dollar liegt in der Nähe eines wichtigen Fibonacci-Retracements. Das 38,2%-Retracement vom Intraday-Tief der Aktie im April bis zu ihrem Rekordhoch in der vergangenen Woche liegt etwa 2% unter dem Schlusskurs vom Montag.
Ari Wald von Oppenheimer hält den längerfristigen Trend bei Nvidia weiter für stark. Die Aktie notiere noch immer weit über ihrem gleitenden 50-Tage-Mittel von rund 101 Dollar und dem 100-Tage-Mittel bei 92 Dollar.
«Normalerweise sind wichtige Tops ein Prozess mit mehreren Runden des Kaufens und Verkaufens, und dann schleicht sich die Preisdynamik ein und es gelingt nicht, wichtige Niveaus zu halten. So etwas haben wir noch nicht erlebt», sagt der technische Analyst im Bloomberg-Interview. «Die Nvidia-Aktie bewegt sich einfach so.»
Die Nvidia-Aktie schloss am Montag 6,7% im Minus bei 118,11 Dollar. Gegenüber dem Jahreswechsel notierte sie damit noch immer mehr als 138% im Plus. (bloomberg/hzb/ps)