«Realistisch ist ein Börsengang erst in den nächsten drei bis fünf Jahren», sagte er der Nachrichtenagentur Reuters. N26 sei aber «für die nächsten paar Jahre gut finanziert». Die Smartphone-Bank hatte zuletzt vor gut zwei Jahren 900 Millionen Dollar frisches Kapital eingesammelt, zu einer Bewertung von neun Milliarden Dollar.
Profitabilität auf Monatsbasis im zweiten Halbjahr
Stalf sagte, N26 werde für das laufende Jahr noch «leicht negative Zahlen» ausweisen. Er bekräftigte, die Bank wolle im Lauf des zweiten Halbjahres auf Monatsbasis profitabel sein. Für 2023 hatte N26 einen Verlust von rund 100 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Auf dem Radar der Finanzaufsicht
«Wachstum war vor zwei Jahren viel wichtiger, jetzt geht es um Profitabilität und ein nachhaltiges Geschäftsmodell», sagte Stalf. Die Bank steht seit Jahren unter besonderer Beobachtung der Finanzaufsicht BaFin. Nach einem Verfahren wegen Verstössen gegen die Geldwäsche-Kontrollvorschriften lockerte sie erst Ende des vergangenen Jahres ein Limit, wie viele Kunden N26 aufnehmen darf: Nun sind es 60'000 im Monat, 10'000 mehr als bisher. Die Finanzaufsicht schaue seit dem Wirecard-Skandal 2020 viel genauer hin, erklärte der N26-Chef.
Auf dem Weg in die schwarzen Zahlen will die Smartphone-Bank ihren Kunden in Deutschland und Österreich den Handel mit ETFs (börsengehandelten Fonds) und Aktien anbieten. Einige Kunden in Österreich könnten seit Mittwoch ETFs kaufen und verkaufen. In den nächsten Monaten soll das Angebot in Deutschland und Österreich auf mehr als 1000 Aktien ausgeweitet werden, wie N26 mitteilte. Stalf sagte, die Mehrzahl der N26-Kunden hätten die nötigen Überprüfungen absolviert, um Aktien handeln zu können. (Reuters/hzb/pg)