Das Portfolio der Deutschen Pfandbriefbank (pbb) soll künftig weniger Büros und mehr Hotels und Mietshäuser umfassen. In den USA, wo die pbb zuletzt unter der Immobilienkrise besonders litt, will sich Wolf auf die Ostküsten-Metropolen New York, Boston und Washington konzentrieren. Es gehe darum, das zyklische Geschäft weniger schwankungsanfällig zu machen. Kernmarkt der Bank ist künftig der europäische Kontinent. Statt Büros, die bisher mehr als die Hälfte des Portfolios ausmachen, will sie Senioren-Wohnungen und Rechenzentren finanzieren. «Wir sind am Beginn einer längeren Reise», sagte Wolf am Donnerstag vor einem Kapitalmmarkttag in Frankfurt. «Wir wollen die pbb stärker diversifizieren und profitabler machen.»

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Die finanziellen Ziele für die nächsten drei Jahre sind allerdings vorsichtiger formuliert als die von Wolfs Vorgänger für 2026 ausgegebenen: Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (RoTE) soll bis 2027 auf acht von weniger als drei Prozent steigen. Das entspreche einem Vorsteuergewinn von mehr als 200, aber weniger als 300 Millionen Euro, sagte Finanzvorstand Marcus Schulte. Bisher hatte die pbb für 2026 mehr als 300 Millionen in Aussicht gestellt - im vergangenen Jahr war sie mit 90 Millionen Euro weit davon entfernt. «Wir sind auf Kurs, unsere Ziele für 2024 zu erreichen», bekräftigte Wolf. Der Vorsteuergewinn soll demnach deutlich steigen.

Die Ziele für 2027 seien nur ein Zwischenschritt, machte der Unternehmenschef klar. Langfristig müsse die Bank ihre Kapitalkosten von zehn Prozent verdienen. Mindestens die Hälfte des Nettogewinns will die pbb künftig über Dividenden und Aktienrückkäufe ausschütten. Bisher lag die angepeilte Dividendenquote bei 50 bis 75 Prozent. Die harte Kernkapitalquote soll trotzdem nicht unter 15,5 Prozent sinken. Die Börse quittierte die gedämpften Aussichten mit einem Kursminus bei der pbb-Aktie von 6,5 Prozent.

Wolf setzt verstärkt auf Erlösquellen ausserhalb der eigenen Bilanz, die sie mit einem Immobiienfinanzierungs-Portfolio von 29 Milliarden Euro stabil halten will. Bis 2027 peilt die pbb operative Erträge von 600 (2024 erwartet: 525 bis 550) Millionen Euro an, rund zehn Prozent sollen dazu Provisionseinnahmen etwa aus der Auflage von Kredit- und Eigenkapitalfonds beitragen. Das sei «realistisch, aber ambitioniert», sagte Schulte. In diesem Bereich seien auch Zukäufe möglich, man habe kleinere Vermögensverwalter im Auge. Zudem wolle die pbb ihre Expertise und ihren Marktüberblick auch nutzen, um Immobilientransaktionen zu strukturieren, ohne sie auf die eigene Bilanz zu nehmen. (reuters/hzb/ps)

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