Die UBS kann sich als Gewinnerin im Ranking «Top Kreditkarten 2025» feiern – zumindest noch (dazu später). Gleich in mehreren Kategorien holen Produkte aus dem Haus von UBS-Konzerngesellschaften die besten Ratings ab. So wählten die von «Handelszeitung» und Statista befragten Konsumentinnen und Konsumenten die Mastercard Platin der UBS zur besten Kreditkarte mit Jahresgebühr.

In den Kategorien «Karte ohne Jahresgebühr» und «Beste Bonusprogramme» gewannen die Karten des Loyality-Programms Poinz, die von der UBS-Tochtergesellschaft Swisscard ausgegeben werden. Und damit zum erwähnten «noch». Denn vor kurzem gab die UBS bekannt, ihre Beteiligung an der Swisscard an Partnerin American Express zu verkaufen.

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Zur «Top Kreditkarte» für die Auslandnutzung wählten die Befragten die Cornèrcard Gold der Tessiner Cornèrbank. Im Bereich Prepaid konnte die Aargauische Kantonalbank punkten, und im erstmals erfassten Bereich der Debitkarten holte sich Neon mit ihrer Mastercard den ersten Rang.

Interessant ist, wer insgesamt eher schlecht wegkommt. So taucht die Zahlungsverkehrsspezialistin Postfinance nur zweimal in den Top-Ten-Listen auf, die grosse Raiffeisen-Gruppe sogar nur einmal.

Kreditkarten mit Jahresgebühr

In der traditionellen Kategorie der Karten mit Jahresgebühr teilen sich die Grossen der Branche die oberen Ränge. Mit UBS, Cornèrcard, Credit Suisse (Swisscard) und Viseca sind die grössten Schweizer Kartengesellschaften auf den ersten vier Rängen vertreten – und mit 82,1 bis 86,2 Punkten zudem relativ ähnlich bewertet.

Es fällt auf, dass vor allem Kunden der hochpreisigen Gold- und Platin-Karten besonders zufrieden mit ihren Kreditkarten sind. Mit der Cornèrcard Classic taucht erst auf Rang 5 eine günstiger positionierte Karte auf.

Kreditkarten ohne Jahresgebühr

Bei den Karten ohne Jahresgebühr, umgangssprachlich gerne auch «Gratiskreditkarten» genannt, kann sich die kleine Poinz gegen grosse Brands durchsetzen und landet auf dem ersten Rang. Geschäftsführer Robert Blum zeigt sich über das Ergebnis hocherfreut. Das Kartengeschäft laufe gut und sei eine wichtige Stütze für Poinz geworden, sagt er.

Das Feld dahinter wird – mit zwei Ausnahmen – von den Detailhändlern und ihren Banken bespielt. Ganz vorne die Migros Bank mit zwei Produkten, dahinter finden sich Fnac, Coop und Manor unter den Top Ten.

Auf Rang 5 landete die Swisscard mit ihrer Cashback-Karte. Cembras Certo-Karten, die einst als Ablösung der damals noch von ihr ausgegebenen Cumulus-Kreditkarte lanciert wurden, landen auf den Rängen 8 und 9.

Kreditkarten mit Bonusprogrammen

Wie schon bei den Karten ohne Jahresgebühr landet auch bei den Bonusprogrammen die Karte von Poinz auf dem ersten Rang. Ganz überraschend ist das nicht, startete Poinz doch zunächst mit dem Bonusprogramm und ergänzte dieses erst ab 2022 mit einer Kreditkartenfunktionalität.

Man sei etwas anders positioniert als viele Kartenanbieter, sagt Geschäftsführer Blum. Entstanden ist Poinz als reines Treuesystem, bei dem auch über Drittkarten Punkte gesammelt werden können. Entsprechend stark ausgebaut ist dieser Teil des Geschäfts.

Die ganz Grossen der Branche verweist Poinz auf die Ränge hinter sich: Swisscard auf den zweiten, UBS auf den dritten und Cornèrcard auf den vierten Platz. Allgemein scheinen Kartenkunden, die auf Punkte schielen, zufriedenere Kunden zu sein, sind doch die Bewertungen in dieser Kategorie etwas höher als in anderen Kategorien.

Kreditkarten für die Auslandnutzung

Und mit welcher Karte fühlen sich Kundinnen und Kunden im Ausland am sichersten? Hier kann die Tessiner Cornèrcard punkten. Sie holt sich mit der Gold-Karte den ersten Rang, vor der Platin-Mastercard der UBS und den beiden Kreditkarten der Migros Bank.  

Interessant: Auf Rang 8 kann sich auch die Kreditkarte von Manor unter die Top Ten einreihen, was dafür spricht, dass es die Warenhausgruppe geschafft hat, ihre einstige Kundenkarte erfolgreich als Kreditkarte für den Alltag zu positionieren.

Prepaidkarten

Bei den Prepaidkarten fällt zunächst einmal der grosse Abstand auf, mit dem die Aargauische Kantonalbank das restliche Feld hinter sich lässt. Mit 87,0 Punkten liegt ihre Prepaid-Mastercard deutlich vor den hinteren Rängen, die alle nicht über 80 Punkte hinauskommen.

Überhaupt scheinen Prepaid-Karten die Kundinnen und Kunden weniger zu überzeugen: Mit nur knapp mehr als 70 Punkten fahren die hintersten Ränge – es sind die Karten von Raiffeisen und UBS – die schlechtesten Werte aller Kartenprodukte ein.

Ins hintere Mittelfeld abgerutscht ist auch die Swiss Bankers Travel Card, die noch im Vorjahr in dieser Kategorie den Gruppensieg holte.

Debitkarten

Kaum eine Kartenkategorie erlebte in den letzten Jahren einen so starken Wandel wie die Debitkarten. In Zeiten von Maestro und V Pay konnten die Karten nur direkt an einem Kassenterminal eingesetzt werden. Mit dem Wandel zu Visa Debit und Debit Mastercard wurden die Debitkarten plötzlich mit Kreditkarten vergleichbar. Offenbar zur Zufriedenheit der Kundinnen und Kunden, werden die Karten doch im Schnitt auch sehr hoch bewertet.

Auf dem ersten Rang liegt die Karte jenes Fintechs, das in den letzten Jahren auch sonst viel Eindruck im Schweizer Markt hinterlassen hat: Neon. Mit 90,3 Punkten landet seine Mastercard auf dem ersten Rang. Von allen Karten wurde nur die Poinz-Karte in der Kategorie «Bonusprogramme» gleich gut bewertet.

Dahinter folgt die Basellandschaftliche Kantonalbank mit ihrer Visa Debit. Und das noch vor dem Fintech-Urgestein Revolut, das mit seinen mehr als 900’000 Debitkarten in den letzten Jahren den Schweizer Markt massgeblich geprägt hat.

Nebst Namen, die in dieser Kategorie zu erwarten sind, wie die Neobank Yuh auf Rang 5 oder die grossen Kantonalbanken wie jenen aus Zürich und Basel-Stadt, schaffte es auch die kleine Appenzeller Kantonalbank mit mehr als 80 Punkten unter die Top Ten.