Ein Jahr zuvor waren aus Publikumsfonds noch 3,4 Milliarden Euro abgeflossen. An die Rekordzuflüsse aus den Corona-Jahren reicht das Neugeschäft aber bei weitem nicht heran. Dirk Degenhardt, Präsident des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI), sprach von einem «beachtlichen Neugeschäft» angesichts der geopolitischen Krisen und der Inflation. Auch für das neue Jahr zeigt sich der BVI zuversichtlich. «2024 ist der Fondsabsatz positiv gestartet. Hierin spiegelt sich die gute Stimmung an den Aktienmärkten Ende letzten Jahres wider», sagte Degenhardt.
Der Löwenanteil der neu angelegten Gelder entfiel 2023 mit 12,9 (2022: 0,5) Milliarden Euro auf Aktienfonds, davon flossen 10,2 Milliarden in passive Indexfonds (ETFs). Dank steigender Zinsen waren auch Rentenfonds wieder gefragter: Sie schafften mit einem Neugeschäft von 12,7 (minus 16,5) Milliarden Euro die Kehrtwende.
Das ging auf Kosten der jahrelang stark gefragten Mischfonds, aus denen 15,5 Milliarden Euro abflossen. Die Krise am Immobilienmarkt machte sich im zweiten Halbjahr bemerkbar, unter dem Strich blieb jedoch eine schwarze Null.
Volumen binnen zehn Jahren fast verdoppelt
Insgesamt lagen zum Jahresende 1,38 Billionen Euro in offenen Publikumsfonds von Anbietern wie DWS, Deka, Union Investment und Allianz Global Investors. Das waren acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Grossteil der 4,15 Billionen Euro, die die Branche verwaltet, liegt aber in offenen Spezialfonds, die etwa für Versorgungswerke und Versicherer aufgelegt werden, sowie in geschlossenen Fonds für institutionelle Anleger. Auf Sicht von zehn Jahren hat sich das Volumen von Fonds und Mandaten laut BVI fast verdoppelt, 2023 wuchs das verwaltete Vermögen um neun Prozent. Das Neugeschäft lag bei 63 Milliarden Euro. (Reuters/hzb/pg)