Vor diesem Hintergrund setzen die Anlageexperten von Raiffeisen Schweiz verstärkt auf als eher sicher geltende Werte. In den Fokus rücken bei Raiffeisen Sachwerte, wie es am Donnerstag hiess. Bei den Aktien empfehlen die Analysten daher dividendenstarke Titel von Firmen mit soliden Geschäftsmodellen. Dabei biete der Schweizer Markt nach der zuletzt im internationalen Vergleich eher schwachen Entwicklung interessante Gelegenheiten. «Wir empfehlen eine Übergewichtung bei Schweizer Aktien», sagte Investmentchef Matthias Geissbühler.

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Zurückhaltung sei dagegen bei den zyklischeren, europäischen Aktienmärkten sowie den Schwellenländern angezeigt, hiess es weiter. Dies aufgrund der schwächeren Konjunkturaussichten sowie der zu erwartenden US-Handelspolitik unter Donald Trump. Bei den US-Aktien könne das starke Momentum noch etwas anhalten, wobei auch hier die Inflation und die Geldpolitik zu einer Belastungsprobe werden könnte.

Gedämpfte Konjunkturaussichten

Insgesamt bleibe das Anlageumfeld aber von Unsicherheiten geprägt. Nach Meinung der Raiffeisen-Experten dürfte die Weltwirtschaft zwar auch 2025 zulegen, dies aber unter dem langfristig erwarteten Potenzialwachstum. Insbesondere in Europa und China lasse die Erholung auf sich warten, während die Dynamik in den USA nachlasse, so die Analysten.

Komme hinzu, dass mit der Amtseinführung von Trump als US-Präsident die politischen Unsicherheiten zunehmen. Die Einführung von Importzöllen und sich ausweitende Handelskonflikte dürften laut Raiffeisen dafür sorgen, dass die Lage an den Finanzmärkten volatil bleibt.

Im angespannten Umfeld werde die Europäische Zentralbank (EZB) versuchen, die schwächelnde Konjunktur mit weiteren Zinssenkungen zu stützen. Raiffeisen geht dabei von einer Halbierung des Zinsniveaus auf 1,5 Prozent aus, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins im Jahresverlauf auf null Prozent reduzieren dürfte.

Gold und Immobilien profitieren

Von weiter sinkenden Zinsen profitieren nach einem bereits guten Jahr 2024 weiterhin Anlagen in Immobilien und Gold, wie es hiess. Tiefere Hypothekarzinsen sowie eine anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum, würden zu weiter steigenden Immobilienpreisen in der Schweiz führen, so Geissbühler.

Weniger Spielraum für Zinssenkungen hat die US-Notenbank Fed. «Die US-Inflation ist hartnäckig hoch und könnte unter Donald Trump nochmals einen Schub erhalten. Sein wirtschaftspolitisches Programm und die beabsichtigten Einfuhrzölle wirken inflationär», führte der Raiffeisen-Anlagechef weiter aus.

Der US-Dollar profitiere von den zunehmenden Zinsdifferenzen, wobei nach der starken Aufwertung zum Ende 2024 einiges davon eingepreist sei. So dürfte sich der «Greenback» zum Franken im laufenden Jahr seitwärts bewegen, während der Euro allgemein zur Schwäche neige und zum Franken in Richtung 0,92 tendieren werde. (awp/hzb/ps)

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