Dies kündigte der Vorstandschef der Sberbank, German Gref, bei der Hauptversammlung seines Instituts am Freitag in Moskau an. In den Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson werde es 26 Filialen geben, teilweise untergebracht bei Partnern oder in den örtlichen Bürgerämtern, sagte Gref der Nachrichtenagentur Tass zufolge. In diesen Zweigstellen sollten Geschäfts- wie Privatkunden bedient werden. Dazu kämen 16 mobile Filialen. Die Zahl der Sberbank-Geldautomaten in Donezk und Luhansk werde auf 65 erhöht.
Das Auftreten der russischen Banken gehört wie die Ausgabe russischer Pässe oder der Übergang ins russische Rentensystem zur Politik der Besatzungsmacht, die ukrainischen Gebiete an Moskau zu binden.
Forderung Putins erfüllt
Nach der bereits 2014 annektierten Krim hat Russland sich im September 2022 auch Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson einverleibt. Teile dieser Gebiete werden aber noch von der ukrainischen Armee verteidigt. Präsident Wladimir Putin hatte die Banken im Januar aufgefordert, in diesen neuen Gebieten aktiv zu werden. Anfang Juni kündigte auch die staatliche Bank VTB Filialen in Donezk und Luhansk an.
Sberbank mit Rekordgewinn
Die Sberbank hatte nach der Annexion der Krim aus Angst vor westlichen Sanktionen zunächst gezögert, dort aktiv zu werden. Nach Beginn des russischen Angriffskrieges 2022 wurden gegen die grösstenteils staatliche Sberbank westliche Strafmassnahmen verhängt, weil das Institut zentraler Baustein des russischen Finanzwesens ist. Trotzdem präsentierte Gref auf der Hauptversammlung für 2023 einen Rekordgewinn von 1,5 Billionen Rubel (ca. 15 Milliarden Euro) nach internationaler Rechnungslegung. Die Hälfte davon werde als Dividende ausgeschüttet. (sda/hzb/pg)