Tatjana Bakaltschuk gilt als die reichste Frau Russlands. Mit dem Verkauf von Besen bis hin zu Brautkleidern auf ihrem Online-Marktplatz hat sie Milliarden verdient. Jetzt will sie helfen, die Wirtschaft vor Sanktionen zu schützen, indem sie eine Alternative zu dem globalen Zahlungssystem aufbaut, von dem die grossen russischen Banken in Folge des Angriffskrieges gegen die Ukraine ausgeschlossen wurden.

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«Bakaltschuks Wildberries» - Russlands Antwort auf Amazon - startet ein Projekt mit der Russ Group, dem grössten Aussenwerber des Landes, um einen digitalen Markt aufzubauen, der kleinen und mittelständischen Unternehmen hilft, ihre Produkte zu vermarkten und zu exportieren. Die beiden Unternehmen planen auch die Schaffung einer Zahlungsplattform, die einen Ersatz für das dominierende grenzüberschreitende Netzwerk Swift darstellen könnte, so zwei dem Kreml nahestehende Personen.

Demnach wurden die Bemühungen von Präsident Wladimir Putin persönlich gebilligt. Er beauftragte Maxim Oreschkin, den stellvertretenden Leiter der Kremlverwaltung, mit der Überwachung. Putins Sprecher Dmitri Peskow teilte per SMS mit, dass der Präsident Beamte angewiesen habe, das Projekt der digitalen Plattform von Wildberries und Russ zu prüfen. Es gebe aber noch keine Einzelheiten gebe.

Russland von Swift abgeschnitten

Swift ist das wichtigste Messaging-Netzwerk, über das internationale Zahlungen abgewickelt werden. Es wurde in den 1970er Jahren gegründet und verbindet rund 11'000 Institutionen in mehr als 200 Ländern und Gebieten. Die USA und die Europäische Union haben nach der Invasion in der Ukraine Sanktionen gegen die wichtigsten Kreditgeber Russlands verhängt, wodurch diese von Swift abgeschnitten wurden und Russland gezwungen ist, andere Zahlungsmöglichkeiten für Importe und Exporte zu nutzen. 

Vermögen von 8,1 Mrd. Dollar

Bakaltschuk , die nicht als präsidentennah gilt, sprach Anfang des Monats auf dem wichtigsten Wirtschaftsforum Russlands in St. Petersburg und sagte, sie glaube, dass die Privatwirtschaft in Russland eine Zukunft habe und sich entwickle, auch wenn staatliche Unterstützung erforderlich sei.

Ihr eigenes Vermögen ist nach der Invasion in der Ukraine um rund 40 % auf 8,1 Milliarden Dollar angewachsen, wie aus dem Bloomberg Billionaires Index hervorgeht, da die steuerlichen Anreize die Verbraucherausgaben ankurbelten. (Bloomberg/hzb/pg)