Die Saxo Bank Switzerland hat diese Woche gleich zwei neue Produkte – Saxoinvestor und Autoinvest – in der Schweiz lanciert. «Wir wollen Investitionen in Assets für alle einfacher und vor allem erschwinglich machen», betont Stanislav Kostyukhin, CEO der Saxo Switzerland, vor den Medien im Haus zum Rüden am Mittwoch. 

Die Saxo hat ursprünglich als Partner von professionellen und institutionellen Investoren gestartet und stösst nun konsequent in den Massenmarkt vor. «Die Saxo war in der Vergangenheit, zumindest in der Schweiz, als Nischenanbieterin bekannt. Wir sind relativ klein und unbekannt hier in der Schweiz. Das ist in anderen Ländern natürlich nicht der Fall», so Kostyukhin. «Wir wollen das Investieren für jeden zugänglich machen, wir wollen die Möglichkeiten der Finanzmärkte demokratisieren.»

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Günstiger als die Mitbewerber

Hinter dem neuen Produkt Autoinvest steht das Konzept eines eigentlichen Sparplans. Die Kundinnen und Kunden können monatlich aus rund hundert unterschiedlichen ETFs (Exchange Traded Funds) ihre Wahl treffen und so Geld anlegen. «Das Besondere an unserem Angebot: Wir sind konkurrenzlos günstig», betont Kostyukhin. In Dänemark, in den Niederlanden und in Belgien ist Autoinvest «sehr erfolgreich und wird gut angenommen», so Kostyukhin.

In der Tat müssen sich andere Player auf dem Schweizer Markt warm anziehen: Bei Autoinvest fallen weder Monatsgebühren noch Kommissionen an. Es gibt auch keine Untergrenze für getätigte Investitionen in Anlagen. «Damit sind wir einzigartig auf dem Schweizer Markt», erklärt Oliver Buomberger, COO Saxo Switzerland, nicht ohne Stolz. Etablierte Platzhirsche wie etwa UBS und ZKB, aber auch die Onlinetradingbank Swissquote, stellen ihren Kundinnen und Kunden zwar ähnliche Angebote bereit, dies aber zu wesentlich kostenintensiveren Konditionen. 

Deshalb hofft die Saxo Switzerland auf weiteren Zustrom von Neukundschaft. «Wir wollen wachsen», erklärt Buomberger. Weltweit hätten bereits über 200’000 Neukunden und Neukundinnen den Weg zum 1992 gegründeten dänischen Anbieter gefunden. Für die Schweiz wollte CEO Stanislav Kostyukhin vor den Medien keine Zahl nennen. Lediglich der Zuwachs in Prozentzahlen war Oliver Buomberger am Rande des Medienanlasses zu entlocken: Um eindrucksvolle 45 Prozent ist die Saxo-Kundschaft hierzulande in den letzten Monaten gewachsen.

Saxoinvestor: Einfache Handhabung in der App – Investments in Echtzeit

Mit der neuen Low-Cost-Plattform Saxoinvestor bietet die dänische Auslandsbank mit Schweizer Lizenz neu einfache Investmentmöglichkeiten in Echtzeit an. Privatleute können die App kostenlos herunterladen und bis zu zehn Anlage-Accounts einrichten. Ihre Investments können sie per Mausklick anpassen. Den Anlegenden steht die ganze Bandbreite an Assets zur Verfügung: Bonds, Mutual Funds, Aktien, ETFs. Für den Eintritt in die Tradingplattform reicht ein Mobiltelefon. Wobei der Einsatz eines Laptops oder auch eines Desktops ebenfalls funktioniert. «Viele Millionen Franken hat die Saxo für diese schlaue und einfache Lösung ausgegeben», sagte Kostyukhin vor den Medien.

Unsere schlanke Kostenstruktur macht es für Anlegerinnen und Anleger bei uns günstiger, da wir Vorteile weitergeben": Oliver Buomberger, COO Saxo Switzerland

«Unsere schlanke Kostenstruktur macht es für Anlegerinnen und Anleger bei uns günstiger, da wir Vorteile an sie weitergeben»: Oliver Buomberger, COO Saxo Switzerland, im Haus zum Rüden.

Quelle: Andreas Minor

Extrem tiefe Kosten

«Pro einzelnem Auftrag berechnen wir nur zwischen 1 und 3 Franken», betont Buomberger. Mitbewerber sind hier bis zu zwölfmal teurer. Wie kann sich die Saxo das leisten?

«Wir können dieses Angebot nur lancieren, weil wir mit den ETF-Anbietern gut verhandelt haben. Unsere grossen Marktvolumina machen dies möglich. Einen Teil des Benefits geben wir an unsere Kundinnen und Kunden weiter», verspricht Oliver Buomberger. Ausserdem sei die Kostenstruktur bei der Saxo traditionell sehr schlank: «Wir haben nicht wie andere Mitbewerber eine riesige Anzahl von IT-Tools, sondern lediglich eine einzige IT-Plattform für alles. Das spart viel Aufwand und Geld.»

Stanislav Kostyukhin räumt ein: «Natürlich müssen auch wir Geld verdienen – und das tun wir auch. Nur sind unsere Margen kleiner, dafür sind unsere Volumina grösser.» Die Saxo wolle die Vorteile eines digitalisierten Marktes einer breiten Kundschaft unterbreiten. Wichtig sei eine Win-win-Situation für die Saxo und deren Kundschaft. 

Seit 1998 im Onlinehandel

Die Saxo war eine der Pionierinnen im Onlinehandel: Bereits 1998 bot die Kopenhagener Bank Onlinetrading an. Seit 2007 ist die Saxo auch in der Schweiz präsent, aber noch nicht sehr bekannt. Mit den beiden neuen Angeboten, die besonders auch für Privatanlegerinnen und Privatanleger wegen der tiefen Kosten und simplen Bedienung per App attraktiv sind, könnte sich das nun ändern.

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