Der frühere Chef der Zürcher Allied Finance Trust, einer Tochtergesellschaft der Liechtensteiner Allied Finance Group, habe mit seinen «Mitverschwörern» mehr als 60 Millionen Dollar von US-Steuerzahlern auf undeklarierte Ihag-Bankkonten transferiert, wie einer Mitteilung des US-Justizdepartements vom Donnerstag zu entnehmen ist.
Fünf Jahre Haft drohen
Der Schweizer wurde im August 2023 in Italien verhaftet und in die Vereinigten Staaten ausgeliefert. Ihm drohen nun laut der Mitteilung bis zu fünf Jahre Gefängnis sowie Geldbussen und Forderungen nach Rückerstattungen.
Bereits im Frühling 2023 hatte sich ein leitender Angestellter der Ihag Holding gegenüber den US-Behörden der Beihilfe zur Steuerhinterziehung für schuldig bekannt. Die US-Justiz hatte 2021 gegen insgesamt sechs Banker aus dem Umfeld der Ihag Privatbank und der Allied Finance Anklage erhoben.
Die Banker setzten laut der Anklage einen «Singapore Solution» genannten Plan um, bei dem die Gelder von US-Steuerzahlenden über diverse Bankkonten in Hongkong und anderen Orten auf frisch eröffnete Konten im Namen einer singapurischen Vermögensverwaltungsgesellschaft bei der Ihag geschleust wurden. Die US-Kunden hätten dafür der Ihag sowie weiteren Beteiligten hohe Gebühren bezahlt.
Die Privatbank Ihag selbst hatte sich im November 2015 im Steuerstreit mit dem US-Justizministerium geeinigt. Sie hatte dafür eine Busse von 7,45 Millionen Dollar bezahlt. (SDA/hzb/pg)