Gleichzeitig zeigt sich: Die Anzahl neuer Neobanken scheint zu stagnieren. In den vergangenen 18 Monaten wurden weltweit 36 neue Neobanken gegründet, 34 hingegen wurden geschlossen oder übernommen. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie «Profits at the end of the tunnel» der globalen Unternehmensberatung Simon-Kucher.
«Zwar wächst die Zahl der Neobanken kaum noch, die existierenden vermelden aber regen Kundenzulauf und können endlich ihre Erträge signifikant steigern», erklärt Christoph Stegmeier, Senior Partner bei Simon-Kucher.
Wachsende Erträge und mehr Kunden
Die Zahl der Kunden ist stark gestiegen und hat weltweit die Milliardengrenze überschritten. Rund 1,1 Milliarden Kunden werden derzeit von Neobanken betreut. Das entspricht einem Wachstum von über 30 Prozent in den letzten 18 Monaten. Auch die Erträge sind stark angezogen: Die Branche verzeichnet ein Wachstum von über 40 Prozent.
Die durchschnittlichen Erträge pro Kunde nahmen ebenfalls zu - von 69 auf 75 Dollar - allerdings mit einer grossen Streuung zwischen den Märkten und Banken. «Wir konnten feststellen, dass der Markt noch viel Raum für weiteres Wachstum bietet», so Stegmeier. «Jetzt kommt es darauf an, die richtige Monetarisierungs-Strategie für die neu gewonnenen Kunden zu finden und umzusetzen.»
Aufstieg der Giganten?
Eine weitere dynamische Entwicklung zeichnet sich im Markt ab: Die 20 grössten Neobanken der Branche betreuen mittlerweile mehr als zehn Millionen Kunden weltweit - weitere 20 betreuen mehr als fünf Millionen Kunden. Damit gehören viele dieser Gruppe zu den fünf oder zehn grössten Banken ihres Landes. «Weltweit sind sechs Neobanken ihren Wettbewerbern in puncto Profitabilität einen Schritt voraus», betont Stegmeier. «Sie kombinieren ein positives EBIT mit überdurchschnittlichem Wachstum. In der DACH-Region gibt es allerdings noch keine dieser "Better Growth"-Neobanken.» (hzb/pg)