Er kündigte eine weitere Straffung der Geldpolitik an, falls dies erforderlich sein sollte, erklärten Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, gegenüber Bloomberg. In einer Rede, die er Anfang der Woche auf einer von JPMorgan organisierten Veranstaltung in Washington hielt, erinnerte Karahan an das berühmte «Whatever it takes»-Versprechen des ehemaligen Chefs der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, den Euro 2012 zu retten.
Die Kommentare bauen auf den jüngsten Versuchen Karahans auf, dem Markt zu versichern, dass die Zentralbank es ernst meint mit der Bekämpfung der Inflation, die bis Mai auf über 70 % ansteigen wird.
Leitzinsen auf 50 Prozent angehoben
Die Anhebung des Zinssatzes und die «Normalisierung» der Geldpolitik standen im Mittelpunkt einer im Juni letzten Jahres begonnenen Überarbeitung des Ansatzes der Bank. Die neue Politik zielt darauf ab, die Inflationskrise zu überwinden, die durch Präsident Recep Tayyip Erdogans Drängen auf extrem niedrige Kreditkosten zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums ausgelöst wurde.
Die im Rahmen dieser Reform ernannten politischen Entscheidungsträger haben versucht, die Inflation einzudämmen und das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Seit Juni wurde der Leitzins um mehr als 40 Prozentpunkte auf 50 % angehoben.
Dennoch sind die Anleger weiterhin besorgt darüber, wie viel Freiheit Erdogan, der sich in den vergangenen Jahren direkt in die Politik eingemischt hat, der Zentralbank gewähren wird. (Bloomberg/hzb/pg)