Die Grossbank hatte lediglich ein ausgeglichenes bereinigtes Vorsteuerergebnis in Aussicht gestellt. Unter dem Strich schrieb die neue UBS Group im dritten Quartal einen Verlust von 785 Millionen US-Dollar, wie sie am Dienstag mitteilte. Dieses Quartal ist das erste, in dem die CS voll mitgerechnet ist. Im zweiten Quartal war nur der Juni in den UBS-Abschluss mit eingeflossen.
Den Verlust vor Steuern beziffert die UBS für das dritte Quartal auf 255 Millionen. Bereinigt - ohne die Kosten der CS-Integration - lag das Ergebnis bei plus 844 Millionen. Der um Übernahme-Effekte bereinigte Vorsteuergewinn lag auf Gruppenstufe im Vorquartal bei 1,1 Milliarden Dollar.
Nettozuflüsse bei der CS
Die Situation bei der Credit Suisse hat sich laut Mitteilung weiter stabilisiert. Zum ersten Mal seit dem ersten Quartal 2022 seien in einem Quartal wieder Neugeldzuflüsse in der Vermögensverwaltung der CS generiert worden, heisst es. Die Bank sprach von ihren Anstrengungen, Vermögen von CS-Kunden zurückzugewinnen.
Insgesamt hat der UBS-Konzern im dritten Quartal im Kerngeschäft, in der globalen Vermögensverwaltung, einen Nettoneugeldzufluss von 22 Milliarden Dollar akquiriert. Damit verwaltet die UBS auf Gesamtbankstufe per Ende September Vermögen in Höhe von 5373 Milliarden Dollar. Ende Juni waren es noch 5530 Milliarden gewesen.
Unsichere Wirtschaftslage
UBS-Chef Sergio Ermotti zeigte sich sehr zufrieden, dass die Bank im ersten vollständigen Quartal seit der Übernahme der CS bereinigt ein positives Ergebnis erzielt hat. "Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, denn wir bauen eine noch stärkere und noch sichere UBS, auf die alle wichtigen Anspruchsgruppen stolz sein können."
Mit Blick auf das Marktumfeld zeigt sich die UBS derweil vorsichtig. Der Ausblick für das Wirtschaftswachstum, die Anlagenbewertungen und die Marktvolatilität seien weiterhin schwierig abzuschätzen, heisst es. Und die anhaltenden geopolitischen Spannungen, insbesondere die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine, erhöhten die Unsicherheit beim Wirtschaftsausblick zusätzlich.
Das dürfte sich neben den normalen saisonalen Faktoren im Weihnachtsquartal auf die Transaktionsvolumen der Kunden auswirken. Gleichzeitig geht die Bank aber auch davon aus, dass die Kunden ihre Bareinlagen in renditestärkere Anlagen umschichten werden, was für das laufende vierte Quartal einen Nettozinsertrag auf Vorquartalsniveau erwarten lasse. (sda/hzi/ps)