Die UBS unternimmt nach der Übernahme der Credit Suisse einen neuen Anlauf im Vermögensverwaltungsgeschäft in Australien. Sie ziele auf die steigende Zahl reicher Frauen und Family Offices in Australien ab, sagt Michael Marr, Leiter des globalen Wealth Management für Australien und Neuseeland. Für UBS ist das Land mit seinen knapp 27 Millionen Einwohnern zu einem Schlüsselmarkt geworden. Im Rahmen ihrer Expansionspläne für den asiatisch-pazifischen Raum will sie die dort verwalteten Vermögen in Höhe von über 30 Milliarden Dollar ausbauen.
UBS ist wieder in die oberste Liga der australischen Vermögensverwalter aufgestiegen, nachdem die Übernahme der CS den Weg zurück in einen Markt eröffnet hatte, aus dem sie 2015 ausgestiegen war. Sie konkurriert nun mit ausländischen Anbietern wie Morgan Stanley und inländisch ausgerichteten Firmen wie Shaw and Partners um das Geschäft in einem der am schnellsten wachsenden Vermögensverwaltungsmärkte der Welt. Einem Bericht von Capgemini zufolge wuchs das Vermögen in Australien im vergangenen Jahr um 7,9 % und lag damit unter den asiatisch-pazifischen Ländern an zweiter Stelle nach Indien und über dem weltweiten Durchschnitt von 4,7 %.
«UBS hätte das Wealth Management eigentlich nie verlassen dürfen», sagte Michael Marr, der seit 15 Jahren bei der Credit Suisse tätig ist, in einem Interview in Sydney. Mit dem Kauf der CS habe UBS ein Geschäft übernommen, das «sehr schnell» gewachsen sei.
Iqbal Khan, neu ernannter globaler Co-Head of Wealth Management von UBS, sagte zuletzt an einer Konferenz in Sydney, mit seinem Wechsel von Zürich nach Hongkong habe die UBS erstmals eine globale Geschäftsbereichsleitung in Asien, was einen massiven Wandel für UBS bedeute. «Wir waren bei UBS sehr stark in den Bereichen Markets und Banking, aber wir hatten kein Wealth Management, und durch die Möglichkeit, dieses Geschäft hinzuzufügen, können wir unseren Kunden hier in Australien alles aus einer Hand anbieten», erklärte er. (Bloomberg/hzb/pg)