Das verbesserte Rating dürfte dem Unternehmen Rückenwind verleihen bei der Prüfung einer Übernahme des Rivalen Commerzbank. Fitch hob die Kreditwürdigkeit des Kreditgebers von BBB auf BBB+ an, teilte die Ratingagentur am Donnerstag in einer Erklärung mit. Die Entscheidung spiegelt die «internationale Präsenz des Kreditgebers mit umfangreichen Aktivitäten in starken Volkswirtschaften» sowie die verbesserte Rentabilität wider.
Das Rating der UniCredit bei Fitch liegt nun eine Stufe über dem ihres Heimatmarktes Italien. «Das liegt daran, dass die Bank über mehrere Länder verteilt ist, was ihr helfen sollte, die Risiken eines möglichen Ausfalls ihres Heimatlandes zu bewältigen», so die Agentur.
Der italienische Kreditgeber hat im vergangenen Monat eine grosse Beteiligung an der Commerzbank bekannt gegeben, und der CEO Andrea Orcel hat erklärt, er erwäge ein Übernahmeangebot. Eine Übernahme würde eine grosse neue Bank in Deutschland schaffen, wo UniCredit bereits ein grosses Geschäft unterhält.
Die Vorstandsvorsitzende der Commerzbank, Bettina Orlopp, hat jedoch Skepsis gegenüber den Vorteilen einer solchen Transaktion geäussert, da sie das Risiko einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit des deutschen Finanzinstituts mit sich bringen würde. Ein solcher Schritt würde die Finanzierungskosten erhöhen und könnte zu Kundenverlusten führen, sagte sie.
S&P Global Ratings hat bereits erklärt, dass die Kreditwürdigkeit der Commerzbank im Falle einer Übernahme «unter Druck geraten könnte», da ihre Ratings derzeit besser sind als jene der UniCredit. Im Gegensatz dazu hat der Konkurrent Moody's erklärt, er erwarte nicht, dass eine Übernahme die Finanzkraft und das Profil der Commerzbank beeinträchtigen würde.
Sowohl die UniCredit als auch die Commerzbank werden am Mittwoch ihre Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen. (bloomberg/hzb/ps)