«Fast alle» Mitglieder seien der Ansicht, dass es angemessen wäre, mit der Senkung der Zinsen «irgendwann» in diesem Jahr zu beginnen, heisst es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll zur Zinsentscheidung vom 20. März. Der Rückgang der Inflationsraten dürfte sich generell fortsetzen. Es werde aber erwartet, dass dieser Prozess ungleichmässig verläuft.
Auf ihrer jüngsten Sitzung hatte die Fed ihre Leitzinsen erneut stabil gehalten und für dieses Jahr Senkungen angedeutet. Auch an den Finanzmärkten wird im weiteren Jahresverlauf immer noch mit Zinssenkungen gerechnet.
Die seit der letzten Sitzung veröffentlichten Wirtschaftsdaten dämpften allerdings zuletzt die Zinssenkungserwartungen. So fiel der jüngste Arbeitsmarktbericht robust aus und im März sind die Inflationsdaten erneut höher als erwartet ausgefallen. Zuletzt hatten einige Vertreter der US-Notenbank Zinssenkungen im weiteren Jahresverlauf sogar ganz infrage gestellt.
Die Fed will zudem den Abbau ihrer aufgeblähten Bilanz bald verlangsamen. Die Mitglieder befürworteten eine Verringerung des Tempos, mit dem die Notenbank ihre Bilanzsumme reduziere, um etwa die Hälfte, heisst es im Protokoll. Derzeit lässt die Fed monatlich Anleihen im Wert von 95 Milliarden US-Dollar im Monat auslaufen. Notenbankchef Jerome Powell hatte nach der jüngsten Sitzung eine Verlangsamung angekündigt, aber keine Einzelheiten genannt.
An den Finanzmärkten spielte die Veröffentlichung der Minutes keine Rolle. Der Euro verharrte zum Dollar weiterhin in der Nähe seiner Tagestiefs. Nach der Veröffentlichung der überraschend hohen US-Inflationszahlen im März war er deutlich unter die Marke von 1,08 Dollar gefallen. Die US-Renditen blieben in der Nähe ihrer Tageshochs. Der US-Aktienmarkt verharrte in der Verlustzone. (awp/hzb/ps)