Trump sei der Ansicht, dass die politische Führung der USA mehr Einfluss auf die Geldpolitik des Landes haben sollte, sagte Vance dem Sender CNN. Trump hatte am Donnerstag vor Reportern gesagt, ein US-Präsident sollte bei der Fed zumindest ein Mitspracherecht haben.

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Er stimme mit Trump überein, sagte Vance. Es gehe im Grunde auch um eine politische Entscheidung. «Wir sollten Amerikas gewählte Führer bei den wichtigsten Entscheidungen, mit denen unser Land konfrontiert ist, zu Wort kommen lassen.» Gleichwohl wäre es «eine grosse Veränderung», von der üblichen Haltung, dass die Fed eine unabhängige geldpolitische Institution sein sollte.

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Harris widerspricht

Die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hatte am Samstag gesagt, sie sei mit Trumps Forderung nicht einverstanden: «Die Fed ist eine unabhängige Einrichtung und als Präsidentin würde ich mich niemals in die Entscheidungen der Fed einmischen.»

Obwohl der US-Präsident die Mitglieder des Fed-Vorstands ernennt, waren frühere Regierungen weitgehend die Ansicht, dass eine Einmischung in geldpolitische Entscheidungen kurzfristigen politischen Druck erzeugen kann, der der US-Wirtschaft langfristig schadet. Das hielt Präsidenten aber nicht davon ab, sich gelegentlich über die Haltung der Fed zu beschweren.

Umstrittene Agenda der Konservativen

Die Äusserungen von Trump und Vance folgen auf eine umstrittene Agenda, die von einigen Konservativen vorangetrieben wird. Sie empfiehlt weitreichende Änderungen in der Regierung, sollte Trump die Wahl am 5. November gewinnen. Unter anderem heisst es dort: «Ernennung einer Kommission, die den Auftrag der Federal Reserve, Alternativen zum Federal Reserve System und den Finanzregulierungsapparat der Nation untersucht.» Trump hat sich davon distanziert. Die Demokraten haben die Überlegungen scharf kritisiert. (Reuters/hzb/pg)